Der Aufbau des Dioramas (2016-2017)
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Um Mitte der 1990er Jahre hatte der Bergbauverein von einem ehemaligen Ingenieurbüro aus dem direkten Umfeld der ehemaligen SDAG WISMUT (heute GmbH) zwei Grubenloks und einige Bohrhämmer und andere bergbauliche „Sammelstücke“ erhalten. Bei den Loks handelte es sich um fabrikneue Produkte aus der letzten Phase des BAB Aue vor der Abwicklung. Die Loks, eine B360 und eine FA860, sind Baujahr 1991 und noch nie im Bergbau eingesetzt gewesen. Da zu damaliger Zeit keine Verwendungsmöglichkeit für den Bergbauverein bestand sind beide Loks an den „Förderkreis für den Bergbau im Zschopautal“ in Schönborn / Dreiwerden verliehen worden. Jener Verein plante und baute damals die ehemalige Erzbahntrasse der Grube Alte Hoffnung Erbstolln zu einer Besucherattraktion „Erzbahn“ mit Fahrbetrieb von ehemaligen rollenden Material der SDAG WISMUT auf. Vorgesehen war, die Loks wieder herzurichten und zumindest die B360 wieder fahrtüchtig einzusetzen. Jedoch ging davon nichts in Erfüllung.
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Nachdem die Ausstellungsstücke fast ein
Jahrzehnt da so rumstanden und der Förderkreis nachdem alle AB-Maßnahmen
ausgelaufen waren, ebenso die Fördermaßnahme „Aktion 55“, zog mächtige Ruhe bei
der „Erzbahn“ ein. Es waren kaum noch Leute da und wenn, dann im stattlichen
Rentenalter. Die öffentlichen Fahrtage wurden immer weniger und auch die
Instandhaltung der gesamten Anlage wurde immens weniger. |
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Nunmehr entschloß sich der Bergbauverein, alle beiden Loks wieder zurückzuholen. Die B360 war an einen befreundeten Bergbauverein zum Rückbau des Überleitungsstolln (angelegt für eine zukünftige Talsperre) in Marienberg weiter verliehen worden und dort betriebsfähig hergerichtet eingesetzt. Nach Beendigung des Rückbaus stand die Lok vor dem Haus des Vereinsvorsitzenden und befand sich in einem sehr guten äußerlichen Zustand. Für die noch in Dreiwerden auf dem Gelände der Erzbahn stehende FA860 mußte ein vernünftiges Ausstellungskonzept geschaffen werden, um auch den weiteren Verfall der Lok zu verhindern, welcher schon weit fortgeschritten war.
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Die Grundidee war, eine Art Diorama zu bauen, um ursprünglich beide Loks dort vor den Wetterunbilden geschützt unterzubringen. Ein Diorama versteht sich als eine Art dreidimensionales Bild. Es sollte schon 2015 im Rahmen einer Fördermaßnahme errichtet werden, jedoch wurden dafür von Seiten des Maßnahmeträgers sinnfreie Forderungen gestellt, die für den Bergbauverein unerfüllbar waren. Der Verein entschloß sich daher, das Diorama selber zu errichten ! Als Diorama versteht man eine Art dreidimensionales Bild ähnlich einem Weihnachtsberg oder der heute allseits beliebten Modelleisenbahn. Jedoch sollte dieses Diorama nicht maßstäblich verkleinert, sondern in originaler Größe angelegt werden. Dabei wurde die Idee eines mit Holz nach WISMUT-Norm hergestellten Stollns, welcher nur einseitig verschalt werden sollte, bevorzugt. Es sollte eine mit Türstöcken ausgebaute Hauptstrecke mit Wetterlutte und allem, was noch so dazu gehört, und mit dem Mittelpunkt der beiden Loks gebaut werden. Für das Diorama war ein Platz mit gut 10 m Länge vorhanden. Bis Ende des Jahres 2016 war die Gleisanlage
fertiggestellt. Das Einmessen für die Standorte der Fundamente der Türstöcke
des Dioramas begann im Laufe des Jahres 2017. Es wurden dazu Rohrhülsen aus 300
mm Abwasserrohr geschnitten und in den Boden eingelassen. Darin M20
Gewindespindeln nach der Schnur ausgerichtet und einbetoniert, worauf später
die Türstöcke aufgesetzt wurden. Das Diorama nahm langsam seinen Anfang. |
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Mitten im Bau der Gleisanlage für das Diorama im Jahr 2016 erwarb der Bergbauverein noch einen voll funktionstüchtigen Wurfschaufellader, welcher ebenso dort untergebracht werden sollte... Der im Kalkwerk Hermsdorf mittels Großtechnik aufgeladene Wurfschaufellader erwies sich allzu schwer für den Ladekran des LKW.
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Also wurde die Schaufel abgebaut und das Objekt somit gut 300 kg leichter gemacht...
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...und schon „schwebte“ der Lader auf seinen zukünftigen Standort auf der Gleisanlage des Dioramas.
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Die Laderschaufel kam auch wieder dazu...
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Zwischenzeitlich ist die Lok FA860 von Dreiwerden zurück geholt und auf der Gleisanlage des zukünftigen Diorama aufgestellt worden. Das Einhängen der Fahrkabine ist mittels Dreibock und Flaschenzug geschehen. |
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Hier zwei Ansichten von der Baustelle. Der
verpackte Wurfschaufellader...
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... und die im Zusammenbau befindliche FA860.
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Nach der Montage der FA860 ging der Aufbau des Dioramas recht schnell vonstatten. Die Stempel für die Türstöcke wurden ausgerichtet und mit langen Schalbrettern fixiert, Rüstböcke aufgestellt zum aufsetzen der Kappen. Der Bauzustand im Sommer 2016: Die FA860 wurde regelrecht eingehaust. |
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Das Aufsetzen der Kappen für die Türstöcke ging recht schnell voran...
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...und war mit einem Einsatz am Sonnabend erledigt.
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Nun muss nur noch das Dach hergerichtet
werden.
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Auf die Türstöcke musste nun eine Art Dachunterkonstruktion aufgebaut werden. Es soll ein Pultdach mit einigen Grad Gefälle zur sicheren Abführung von Regenwasser und der Schneeschmelze sein. Den Anfang machten 3 Kanthölzer...
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...die je nach Verlegung und Aufdopplung das schräge Pultdach ergaben...
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Gut zu sehen die Verlegung der Konstruktionshölzer für die Dachschräge zum Waldrand.
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Das Aufbringen der Dachschalung ging recht schnell vonstatten.
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Nach dem Auflegen und Vernageln der Schalung...
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...erfolgte der einseitige Zuschnitt für die exakte Breite des Daches.
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Türstöcke mit Spreizen und die Dachunterkonstruktion auf einem Bild.
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Das Dach war an einem Sonnabend mit einer haltbaren Teerschweißbahn belegt.
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Unmittelbar nach der Dacheindeckung begann die einseitige Verkleidung des Dioramas mit Schwartenbrettern...
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...was recht schnell von der Hand ging.
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Zum Ende des Sommers 2017 war alles fertig.
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Auch die Wetterlutte...
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...und der Grubenlüfter waren eingebaut.
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Nunmehr kann das Diorama als fertig gestellt betrachtet werden. Auch die für den Rückbau des Überleitungsstolln verliehene B360 ist mittlerweile zurückgekehrt, fand allerdings keinen Platz im Diorama, sondern wurde gut verpackt abseits abgestellt. Auf diese Lok sollte später noch eine ganz besondere Aufgabe zukommen. Doch bis dahin vergeht noch viel Zeit… Glück auf!
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