Die Wismut im Zschopautal – 
Ein kleiner Exkurs in die jüngere Weltgeschichte

 

   

Zum besseren Verständnis der Hintergründe hier mal ein kleiner Exkurs durch die Zeitgeschichte. Es war allein die Geologie unserer Region, die eine Uranprospektion hervorrief! Doch blieb dies nicht ohne Folgen bis in die heutigen Tage.
 


Nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann eine Zeit, die uns heute als „Kalter Krieg“ bekannt ist. Während in der „Westzone“ der Marshall- Plan das Leben  erleichterte, bezahlten die Menschen in der „Ostzone“ allein für den Krieg mit Reparationsleistungen an den Sieger Sowjetunion. In der Sowjetischen Besatzungszone erfolgte nicht nur die systematische Demontage sämtlicher „kriegswichtiger“ Produktionsanlagen im Rahmen der Reparationsforderungen der Siegermacht, sondern auch eine Erkundung auf bauwürdige Bodenschätze. Unter anderem wurde unter bestmöglichster Geheimhaltung am 2. Juli 1947 ein spezielles Unternehmen (AG) unter dem Tarnnamen „Wismut“ gegründet. Die Aufgabe dieser Unternehmung war aber die Erkundung bauwürdiger Uranerzlagerstätten und deren Gewinnung für die zukünftigen Atomwaffen der SU und nicht, um Wismuterze abzubauen.
 

 

  

Unter der militärischen Leitung des NKWD (Sowjetisches Volkskommissariat für Inneres) entstanden mehrere „Geologische Erkundungstruppen“, die Halden und Bergwerksanlagen des Altbergbaus sowie noch aktiven Bergbau in Sachsen und Thüringen auf Uranvorkommen prospektierten. 1947 begannen die Untersuchungsarbeiten auf die vermuteten Uranerzlagerstätten im Erzgebirgischen Becken und dem Sächsischen Granulitgebirge.

Der so genannte „Chemnitzer Erkundungstrupp“ entstand im Mai 1949 und hatte seinen Sitz in Röhrsdorf bei Chemnitz. Es wurde auch als Objekt Röhrsdorf bezeichnet, andere Quellen sprechen vom Objekt 15. Die Erkundungsarbeiten konzentrierten sich in diesem Fall auf den Schiefermantel des Sächsischen Granulitgebirges entlang der Autobahn Chemnitz – Dresden, wobei Frankenberg und Rabenstein die Begrenzung des Prospektionsgebietes in Ost – West Richtung und die Hochflächen entlang der Autobahn auf nicht definierter Breite das Untersuchungsgebiet bildeten. 
 

 

 

Das Prinzip der Emanationsaufnahme besteht in der Entnahme der Bodenluft und der Bestimmung ihres Ionisationspotentials als Maß des Radongehaltes. Das Edelgas Radon ist ein radioaktives Zerfallsprodukt des Urans und migriert über Vorkommen des Elementes im Untergrund bis an die Oberfläche. 

Dabei wurden Areale von mehreren km² mit abgesteckten Gitternetzen punktweise vermessen. Die physikalische Größe für den Radongehalt der Bodenluft war die eigentlich für Quellwasser eingeführte Mache- Einheit (ME). Eine ME entsprach 1,02 Bequerel pro Liter. 
 

Als man im Frühjahr 1948 daran ging, die Erkundungsarbeiten auf die Flanken-Bereiche der bereits bekannten Lagerstätten auszudehnen, erfolgte der übertägige Einsatz geophysikalischer Prospektionsmethoden. Erste Feldversuche zeigten die Unzulänglichkeiten der bisher angewendeten Gamma-Aufnahme in Gebieten mit Lockergesteinsbedeckung (Haldenschüttung). Daher ging man zu Emanationsmessungen über. 
 

 

Bei der Ortslage Biensdorf, auf dem so genannten Erzberg, ist eine größere Anomalie durch die Marschroutengruppe festgestellt worden. Um genauere Kenntnisse über die Beschaffenheit des Grubenfeldes zu erlangen, ist ein provisorischer „Erkundungsbetrieb“ eingerichtet worden. Mitten auf dem Berg entstand zunächst eine kleine Hütte für den „Kommandanten“ der Unternehmung. Der zwangsverpflichtete Steiger (der Name ist leider schon vergessen) war bei Familie Sachse in Biensdorf einquartiert. Um überhaupt in dem Gelände Schürfgräben für die Untersuchungen anlegen zu können, musste der Nadelwald weichen. Ein Großteil des Holzes ist für den Ausbau des späteren Untersuchungsquerschlages verwendet worden, wobei auch erhebliche Mengen Holz als Hausbrand über Nacht verschwanden! 

Mindestens 7 Ost – West verlaufende Schürfgräben zur Untersuchung der Anomalien sind in die mittelalterlichen Halden bis auf das feste Gebirge gegraben worden. Da die Erkenntnisse über die geologischen Verhältnisse des Berges mit Schürfgräben zu dürftig waren, wurde dann ein Untersuchungsquerschlag angelegt. Dessen Mundloch liegt am Fuß des Erzberges am Nordwestgehänge und direkt vor dem Grundstück der Familie Sachse. Unmittelbar vor dem Anwesen stand auch der stationäre Kompressor, dessen Fundament noch heute erhalten ist. Damit war es möglich, das Haldenmaterial mitten im Dorf auf den Grundstücken der Häusler zu verkippen! Auch der Bach musste sich einen neuen Weg um die Halde suchen.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum März 1951 endeten die Prospektionsarbeiten. Das Mundloch wurde nach dem Rauben des Grubenholzes durch einen Frankenberger Baubetrieb von der Wismut zugeschossen (gesprengt). Übrig blieben nur das Kompressorfundament und die Halde, welche ab Mitte der 50er Jahre durch eine örtliche LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) für den Straßenbau abgetragen wurde.
 

Die Auffahrung ist als eingleisige Richtstrecke ausgeführt, war voll verzimmert  (Wismutnorm) und schnitt alle Schürfgräben in tiefer Sohle. Der Vortrieb erfolgte mit Preßluftbohrgeräten der Firma Flottmann. Für die Schießarbeiten kam Gelatine- Donarit zum Einsatz. Laut der Arbeitsanweisung im Objekt Röhrsdorf ist nur bei stark wasserführendem Gebirge mit elektrischer Zündung gearbeitet worden. Sonst erfolgten die Schießarbeiten mit Zündschnur, einer zur damaligen Zeit völlig normalen Methode. Bei den Zündschnüren handelte es sich um mit Pulver gefüllte Igelitschläuche.

Mit den 4 von der Hauptstrecke abgehenden Nebenörtern sind mehrere Gangstrukturen aufgeschlossen. Eines der Nebenörter ist auf einer sogenannten Ruschelzone oder auch Lettenkluft und ein weiteres auf einer Schwarzschieferlage aufgefahren. Bei den Vortriebsarbeiten auf einer Lettenkluft ist eine Erzprobe entnommen worden. Die Analyse ergab das Vorhandensein von Uranocker. Nach diesem Fund war dieses Fleckchen Erde mit etwa 50 Einwohnern plötzlich militärisches Sperrgebiet.

Mit dem Vortrieb des Querschlages sind auch 3 Schnittpunkte mit dem Altbergbau angefahren worden. Nach 33m wird der auf einem Barytgang verlaufende „Hülfe des Herrn Stolln“ geschnitten, bei 81m eine mittelalterliche Feldstrecke und bei 90m mit einem in westlicher Richtung gefahrenen Nebenort ein mittelalterlicher Schacht angetroffen. Durch ein Überhauen ist der Nebenort mit dem Schacht verbunden und diente der Wismut als Wetteröffnung.
 

Doch damit endet die Zeitgeschichte noch lange nicht. Die 1986 entstandene Bergbaufachgruppe, die AG Uraltbergbau Merzdorf/Biensdorf, hatte sich ab 1988 die Öffnung des Mundloches auf die Fahnen geschrieben, erstellte auch ein Projekt für ihr Vorhaben und machte es bei den zuständigen Behörden bekannt. Doch auch wir mussten uns dafür die Referenzen erarbeiten und entsprechende Begründungen darlegen! In einer am 02.09.1988 verfassten Konzeption an die zuständigen Stellen heißt es:

  "Dieser Stolln ist im Kreis Hainichen der einzige, seit Gründung der DDR aufgefahrene und vermutlich noch in Ordnung befindliche bergmännische Bau. Ihm obliegt, einschließlich der zugehörigen Halde, eine hohe Aussagekraft bei der Entwicklung der Wirtschaft der  DDR, insbesondere im praktischen Kampf um die Erhaltung des Friedens in der Welt.“
 

 

 

 

 

 

 

 

Solche Sätze öffneten damals auch fest verschlossene Türen und ermöglichten die Grundlage für das heutige Bergbauflächendenkmal „Erzberg“ zu schaffen und dieses Stück Zeitgeschichte sollten wir bitte niemals vergessen!
 


 

Diese zeichnerische Darstellung des Bergbauflächendenkmals „Erzberg“ fertigte Dieter Kempe um 1988/89 an. Damit wurden die Vorhaben der AG in der Öffentlichkeit präsentiert. Außer Vorträge standen andere Präsentationsplattformen zur damaligen Zeit noch nicht zur Verfügung! Das „Internet“ war noch Traumwelt in diversen SF- Romanen und in der Gedankenwelt von Stanislaw Lem !
 


 

Auch erschien schon 1989 der erste Beitrag über die AG Uralt Bergbau  Merzdorf/Biensdorf. Darin würdigt der Leiter der Fachgruppe, Dieter Kempe aus Niederlichtenau, die Arbeit seiner Mitstreiter und die gesellschaftliche Unterstützung. Der etwas spezielle, uns "Ossis" noch geläufige O-Ton des Artikels war typisch und unabdingbar für die damalige Zeit!
 


 

Zustand des Mundloch vom „Wismutquerschlag“ im März 1988. Im Bild zu sehen von links Andre Klar, Wolfgang Riedl (Leiter der AG Historischer Erzbergbau Schönborn- Dreiwerden) mit Lebensgefährtin Angelika Radke und Sohn Ronald Riedl. Die SAG Wismut hat 1951 als Verschlussmaßnahme das Mundloch einfach zugesprengt.
 


 

Schriftliche Anzeige an die damalige Bergbehörde Karl-Marx-Stadt, wie Chemnitz zwischenzeitlich hieß, über die beabsichtigte Rekonstruktion zweier Stollnmundlöcher auf dem “Erzberg” bei Biensdorf. Die Einschaltung örtlicher Verwaltungsstrukturen erleichterte das Vorgehen ungemein, stellte schon eine Referenz der Fachgruppe dar und unterstrich außerdem die Wichtigkeit des Vorhabens!
 

   

Karfreitag, der 13.04.1990 – 
Ein besonderer Tag!

 

 

Der offizielle Beginn der Aufwältigungsarbeiten am Mundloch des „Wismutquerschlag“ war der Karfreitag 1990.  Ende März kam der Bescheid, auf den wir so lange gewartet haben, ein geschlagenes Jahr, bis die Behörden sich endlich einig waren. Damals mußten ja noch mehr staatliche Stellen ihren „Senf“ dazugeben, bis die Bergbehörde „grünes Licht“ gab! 

Glücklicherweise hatte die FG die Zeit gut genutzt und sich um Ausbauholz gekümmert. Eine Sammelgenehmigung des damaligen Revierförsters Hr. Kropf ermöglichte die Holzbeschaffung im Biensdorfer Wald. Zum damaligen Zeitpunkt verfügte die FG weder über eine eigene Motorkettensäge, noch bestand die Möglichkeit zur Ausleihe. Sämtliche Stämme wurden mit Schrotsägen und Bauhandsägen zugeschnitten. Die Entrindung der Hölzer erfolgte von Hand mit dem Zieheisen wie auch der gesamte Zuschnitt für die späteren Türstöcke!
 


 

Solche offizielle Schreiben ergingen nie an Privatadressen, sondern an die Gemeinde und dann laut Verteiler erst an die „Bittsteller“ wie der FG! 
War eben eine andere Zeit!
 


 

Am Karfreitag war zeitiges Kommen angesagt, es war wohl gegen 7.00 Uhr. Werkzeuge und Schubkarren sind schon in der vorhergehenden Woche vor Ort gebracht wurden. Auch die Ausbauhölzer waren schon entrindet und auf Rohbaulänge von 2,5 m vorbereitet.
 


 

Nun muss nur noch auf die entsprechende Tiefe abgegraben werden, um die ersten Türstöcke zu setzen.
 


 

Das Abgraben der Verfüllmasse ging relativ schnell vonstatten. Mit 6 Leuten die sich in die Arbeit teilten, war schon nach gut 2 Stunden Platz um den ersten Türstock aufzustellen.
 


 

Vor Ort kannte Wolfgang Riedl als einziger noch die Stollnanlage und wusste, wie Firste und Sohle ungefähr  liegen und wie das Stollnprofil beschaffen war. In der Wismut- Zeit  (1949 – 51) hatte er als Jugendlicher die Gelegenheit mit einzufahren! Seine Erinnerungen waren die einzigen Anhaltspunkte für die gesamte Planung der Aufwältigung!
 


 

Der „Holzplatz“ mit den ausgelegten und vorbereiteten Holzstämmen genau gegenüber der Baustelle.
 


 

Die handschriftliche „Bauanleitung“ von Wolfgang Riedl, dem Leiter der Schönborner Fachgruppe und bergbaulicher Betreuer der Biensdorfer AG, ist noch erhalten geblieben. Riedl hatte den Stolln letztmalig um 1960 durch den Bruch auf dem Streckenkreuz  mit Genehmigung der Bergbehörde Karl-Marx-Stadt befahren. Nach den Erinnerungen Riedls wurde die ganze Objektplanung ausgerichtet! Diese „Bauanleitung“ entstand am 07.04.1990 als grobe Unterweisung zum bevorstehenden Projekt auf der Rückseite eines Kalenderblattes im „Hermannschachthaus“ in Schönborn/Dreiwerden im Beisein von Lutz Mitka und Peter Klar.
 


 

Der erste Türstock steht. Jetzt werden die schrägen Stützhölzer angebaut. Dafür wurden Fußlöcher in die Stollnsohle gehackt.
 


 

Einbau des letzten Stützholzes am ersten Türstock des Stollnmundloches.
 


 

Innerhalb sehr kurzer Zeit war es durch die gute Vorbereitung möglich, den zweiten Türstock samt Firstverzug aufzubauen. Für den dritten Türstock werden gerade die Fußlöcher von Wolfgang Riedl festgelegt. Gleichzeitig zu diesen Arbeiten erfolgte der Verzug der Stöße mit Blechen und die Hinterfüllung mit Masse. Somit standen die ersten Baue stabil und bildeten eine ordentliche Grundlage für die folgenden Arbeiten.
 


 

Reges Treiben herrschte auch auf dem Holzplatz vor dem Stollnmundloch. Der Zuschnitt mit den Schrotsägen konnte gar nicht so schnell erfolgen, wie das Holz benötigt wurde! Eine Kettensäge war damals noch ein schöner Traum!
 


 

Der erste Stempel für den dritten Türstock wird „geliefert“......
 


 

......und sogleich aufgestellt, leider passt er noch nicht.
 


 

Nun erst mal eine Frühstückspause. Von links Brigitte Kahle (†), Andre’ Klar, Dr. Günther Schmidt, Rainer Kahle (†) Walter Schultheiß und ganz rechts Dieter Kempe.
 


 

Reges Treiben vor der Baustelle! Leider zeichnete sich schon an diesem Tage ab, dass die Öffnung des Stolln nicht möglich wird, der Verbruch durch die Sprengung war einfach zu groß und erforderte noch etliche Arbeitseinsätze!
 


 

Nach der Aufstellung des dritten Türstockes wurde noch der zukünftige Firstenverzug eingebaut und gesichert.
 


 

Der Verzug der Stöße  und auch die Trockenmauern waren bis zur halben Höhe fertig gestellt. Die weiteren Arbeiten werden durch die AG Uralt Bergbau in eigener Regie durchgeführt. Die Anweisungen werden gerade erteilt.
 


 

Wolfgang Riedl und Roland „Blechbuggel“  Jentzsch beim Resümee ihrer Arbeit. Der 13.04.1990 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Es war immerhin der Startschuss für das zukünftige Besucherbergwerk „Wismutstolln“ auf dem Bergbauflächendenkmal „Erzberg“! Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg mit vielen Arbeitseinsätzen und mancher bürokratischer Hürde!
 

   

Die Aufwältigungsarbeiten bis Ende 1990

Der Anfang war gemacht. Es standen schon 3 Türstöcke vom zukünftigen  Stollnmundloch und etwa 3 fehlten noch, dann geht es in den Berg!  Doch in der Zwischenzeit kamen neue Probleme auf uns zu. Nicht nur die DDR wurde nach westlichen Vorstellungen „abgewickelt“, sondern auch kulturelle Trägereinrichtungen. Der Kulturbund verschwand regelrecht über Nacht und der leitende Funktionär im damaligen Kreis Hainichen eröffnete ein Reisebüro und wurde somit kapitalistischer Unternehmer! Und wir standen im Regen und mussten uns eine neue Rechtsform suchen.
 


 

Diese schriftliche Einladung zur Gründung des neuen Vereins erhielt jedes AG- Mitglied. Dieses Exemplar ist wie durch ein kleines Wunder erhalten geblieben!
 

Die nachfolgende Gründung des Vereins bereitete personell keine Probleme, doch rechtlich gab es einen „luftleeren Raum“ und niemand konnte uns sagen, was für die Vereinssatzung richtig oder falsch ist! Mehrmals mussten wir mit der Satzung zum Notar, bis das Registergericht unsere Existenz im neuen Staat endlich bestätigte!
 

 


 

Stempel der AG Uralt Bergbau mit Datum und Unterschrift des AG- Leiters Dieter Kempe. Im November 1990 löste sich die AG auf und übergab Werkzeuge und einen finanziellen Betrag an den nachfolgenden Bergbauverein Hülfe des Herrn Alte Silberfundgrube e.V. Merzdorf/Biensdorf.
 


 

Das Stollnmundloch im Mai 1990 nachdem der vierte Türstock eingebaut war.
 


 

Die im Bereich der späteren Firste abgetragene Masse wird gleich auf dem Ausbau abgelagert. Mit dem fünften Türstock ist auch das feste Gebirge erreicht worden, nur ein  Schuttkegel der Bruchmasse versperrt den Weg in den Stolln. 
 


 

An diesem Tag (Mai 1990) wird auch das Tor eingebaut. Angefertigt hat es Dieter Kempe auf seiner Arbeitsstelle in den VEB Barkas Werken Frankenberg. Der Betrieb unterstützte das Vorhaben mit Material und der Werkstattnutzung!

Im Bild von links Stefan Zschemisch, Lutz Mitka, Peter Klar, Andre Klar und Dieter Kempe fotografierte.
 

 

 

Tor eingebaut und passt!
 


 

Ein Gruppenbild ohne „Dame“, dafür aber mit den damaligen Migliedern der Fachgruppe. Das wohl  einzige Gruppenbild der FG! Hintere Reihe von links Erich Krönert (†), Lutz Mitka, Andre’ Klar, Karsten Rothe und Peter Klar. Vorne sind zu sehen Stefan Zschemisch und seine beiden Söhne Kai und Thomas.
 


 

Es wird Maß genommen für den sechsten Türstock, dann ist der Stolln „offen“. An einem Sonnabendvormittag ist der vorbereitete Türstock gesetzt und mit Verzug versehen worden. Nunmehr konnte das Mundloch im Gebirge vollständig freigelegt werden.
 


 

Erich Krönert beim Auflegen des Verzuges über dem Ausbau.


 

Im Bild ist schon der gewachsene Fels hinter dem Ausbau zu sehen. Nur noch eine Frage der Zeit bis zur Erstbefahrung. Ein weiterer Vormittag reichte aus um den Stolln nun endlich freizulegen und zu befahren, leider nur bis zum verbrochenen Streckenkreuz am „Hülfe des Herrn Stollln“.
 


 

Wir sind im Berg! Von links Dieter Kempe, Andre’ Klar, Peter Klar, Lutz Mitka und Stefan Zschemisch beim Fotografieren und dessen 2 Söhne im Vordergrund.
 


 

Da wir uns nun im Berg bewegten, gab es von der Behörde auch die entsprechende Meldeordnung für allerlei wichtige Ereignisse! Diese war natürlich Bestandteil des Nachnutzungsvertrages für die Grubenanlage. Denn ab Oktober 1990 waren wir ja fast immer untertage!
 


 

Nach dem Mundloch zeigte sich der Stolln im kohlenstoffhaltigen Quarzitschiefer des Deckgebirges als sehr „wandelbar“ und ist deshalb mittels – hier noch blitzblanken – Stahltürstöcken ausgebaut worden.
 


 

Stöße und Firste sind mit Versatz ausgestopft worden, um eventuell Kräfte aus Ablösungen des Gebirges über den Ausbau ableiten zu können. Im Bild Dieter Kempe und Karsten Rothe. 

Als Kamera für diese Bilder diente eine Certo SL 110 mit nicht einstellbarem Objektiv und einem Lichtstrom- Blitzgerät, das über einen entsprechenden Batteriekonverter betrieben wurde! Was gibt es doch heute für gute Fototechnik!
 

 

 

Nachdem sich die Firste in einem besseren Zustand zeigte, ist wieder Ausbau aus Holztürstöcken eingesetzt worden. Diese Holzstempel hielten etwa 8 Jahre, die Kappen bis zum Umbau auf Stahltürstöcke im Jahr 2002!
 


 

Um einen Kraftschluss zwischen Gebirge und Ausbau herzustellen wurde Versatzmasse über dem Ausbau eingebracht.
 


 

Bis Ende 1990 gab es noch brauchbare Holzschutzmittel, wie Steinkohlenteer (Carbolineum), frei zu kaufen. Damit konnte die Einbauzeit der Hölzer ganz gut verlängert werden. Das Versiegeln der Hölzer war eine wichtige Arbeit.
 


 

Der „Wismutquerschlag“ konnte nur bis zu diesem Bruch bei 25 m befahren werden. An dieser Stelle schneidet der Querschlag den „Hülfe des Herrn Stolln“, der ab hier von den Altvorderen bis nach Übertage durchgebaut ist. Der im Foto sichtbare Schuttkegel ist die Versatzmasse aus dem von den Alten abgebauten und anschließend mit tauben Bergen versetzten Abbau.


 

Der erste „Riß“ vom „Wismutquerschlag“ ist eine händige Zeichnung von Wolfgang Riedl aus einer von der Bergbehörde Karl-Marx-Stadt genehmigten Befahrung des Stolln über einen offenen Bruch im Jahr 1960. Dieter Kempe zeichnete die Skizze für diverse Anträge ab und sie stellte bis 1999 das einzige Rissmaterial des Vereins dar.
 


 

Das Mundloch des „Wismutstolln“, wie der Querschlag jetzt genannt wird, in einer der ersten Farbaufnahmen im Winter 1990/91! Der Grubenhunt ist eine Schenkung des Bergbauvereins „Alte Hoffnung Erbstolln“ zu Schönborn/Dreiwerden an den Nachfolgeverein der vormaligen FG.
 

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