Die Wismut im Zschopautal
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Zum besseren
Verständnis der Hintergründe hier mal ein kleiner Exkurs durch die
Zeitgeschichte. Es war allein die Geologie unserer Region, die eine
Uranprospektion hervorrief! Doch blieb dies nicht ohne Folgen bis in die
heutigen Tage. |
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Unter der militärischen Leitung des NKWD (Sowjetisches Volkskommissariat für Inneres) entstanden mehrere „Geologische Erkundungstruppen“, die Halden und Bergwerksanlagen des Altbergbaus sowie noch aktiven Bergbau in Sachsen und Thüringen auf Uranvorkommen prospektierten. 1947 begannen die Untersuchungsarbeiten auf die vermuteten Uranerzlagerstätten im Erzgebirgischen Becken und dem Sächsischen Granulitgebirge. Der so genannte
„Chemnitzer Erkundungstrupp“ entstand im Mai 1949 und hatte seinen Sitz in
Röhrsdorf bei Chemnitz. Es wurde auch als Objekt Röhrsdorf bezeichnet, andere
Quellen sprechen vom Objekt 15. Die Erkundungsarbeiten konzentrierten sich in
diesem Fall auf den Schiefermantel des Sächsischen Granulitgebirges entlang
der Autobahn Chemnitz – Dresden, wobei Frankenberg und Rabenstein die
Begrenzung des Prospektionsgebietes in Ost – West Richtung und die Hochflächen
entlang der Autobahn auf nicht definierter Breite das Untersuchungsgebiet
bildeten. |
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Das Prinzip der Emanationsaufnahme besteht in der Entnahme der Bodenluft und der Bestimmung ihres Ionisationspotentials als Maß des Radongehaltes. Das Edelgas Radon ist ein radioaktives Zerfallsprodukt des Urans und migriert über Vorkommen des Elementes im Untergrund bis an die Oberfläche. Dabei wurden
Areale von mehreren km² mit abgesteckten Gitternetzen punktweise vermessen.
Die physikalische Größe für den Radongehalt der Bodenluft war die
eigentlich für Quellwasser eingeführte Mache- Einheit (ME). Eine ME
entsprach 1,02 Bequerel pro Liter. |
Als man im Frühjahr
1948 daran ging, die Erkundungsarbeiten auf die Flanken-Bereiche der bereits
bekannten Lagerstätten auszudehnen, erfolgte der übertägige Einsatz
geophysikalischer Prospektionsmethoden. Erste Feldversuche zeigten die Unzulänglichkeiten
der bisher angewendeten Gamma-Aufnahme in Gebieten mit
Lockergesteinsbedeckung (Haldenschüttung). Daher ging man zu
Emanationsmessungen über. |
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Bei der Ortslage Biensdorf, auf dem so genannten Erzberg, ist eine größere Anomalie durch die Marschroutengruppe festgestellt worden. Um genauere Kenntnisse über die Beschaffenheit des Grubenfeldes zu erlangen, ist ein provisorischer „Erkundungsbetrieb“ eingerichtet worden. Mitten auf dem Berg entstand zunächst eine kleine Hütte für den „Kommandanten“ der Unternehmung. Der zwangsverpflichtete Steiger (der Name ist leider schon vergessen) war bei Familie Sachse in Biensdorf einquartiert. Um überhaupt in dem Gelände Schürfgräben für die Untersuchungen anlegen zu können, musste der Nadelwald weichen. Ein Großteil des Holzes ist für den Ausbau des späteren Untersuchungsquerschlages verwendet worden, wobei auch erhebliche Mengen Holz als Hausbrand über Nacht verschwanden! Mindestens 7
Ost – West verlaufende Schürfgräben zur Untersuchung der Anomalien sind
in die mittelalterlichen Halden bis auf das feste Gebirge gegraben worden.
Da die Erkenntnisse über die geologischen Verhältnisse des Berges mit Schürfgräben
zu dürftig waren, wurde dann ein Untersuchungsquerschlag angelegt. Dessen
Mundloch liegt am Fuß des Erzberges am Nordwestgehänge und direkt vor dem
Grundstück der Familie Sachse. Unmittelbar vor dem Anwesen stand auch der
stationäre Kompressor, dessen Fundament noch heute erhalten ist. Damit war
es möglich, das Haldenmaterial mitten im Dorf auf den Grundstücken der Häusler
zu verkippen! Auch der Bach musste sich einen neuen Weg um die Halde suchen. |
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Zum März
1951 endeten die Prospektionsarbeiten. Das Mundloch wurde nach dem Rauben
des Grubenholzes durch einen Frankenberger Baubetrieb von der Wismut
zugeschossen (gesprengt). Übrig blieben nur das Kompressorfundament und die
Halde, welche ab Mitte der 50er Jahre durch eine örtliche LPG
(Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) für den Straßenbau abgetragen
wurde. |
Die Auffahrung ist als eingleisige Richtstrecke ausgeführt, war voll verzimmert (Wismutnorm) und schnitt alle Schürfgräben in tiefer Sohle. Der Vortrieb erfolgte mit Preßluftbohrgeräten der Firma Flottmann. Für die Schießarbeiten kam Gelatine- Donarit zum Einsatz. Laut der Arbeitsanweisung im Objekt Röhrsdorf ist nur bei stark wasserführendem Gebirge mit elektrischer Zündung gearbeitet worden. Sonst erfolgten die Schießarbeiten mit Zündschnur, einer zur damaligen Zeit völlig normalen Methode. Bei den Zündschnüren handelte es sich um mit Pulver gefüllte Igelitschläuche. Mit den 4 von der Hauptstrecke abgehenden Nebenörtern sind mehrere Gangstrukturen aufgeschlossen. Eines der Nebenörter ist auf einer sogenannten Ruschelzone oder auch Lettenkluft und ein weiteres auf einer Schwarzschieferlage aufgefahren. Bei den Vortriebsarbeiten auf einer Lettenkluft ist eine Erzprobe entnommen worden. Die Analyse ergab das Vorhandensein von Uranocker. Nach diesem Fund war dieses Fleckchen Erde mit etwa 50 Einwohnern plötzlich militärisches Sperrgebiet. Mit dem
Vortrieb des Querschlages sind auch 3 Schnittpunkte mit dem Altbergbau
angefahren worden. Nach 33m wird der auf einem Barytgang verlaufende „Hülfe
des Herrn Stolln“ geschnitten, bei 81m eine mittelalterliche Feldstrecke
und bei 90m mit einem in westlicher Richtung gefahrenen Nebenort ein
mittelalterlicher Schacht angetroffen. Durch ein Überhauen ist der Nebenort
mit dem Schacht verbunden und diente der Wismut als Wetteröffnung. |
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Doch damit endet die Zeitgeschichte noch lange nicht. Die 1986 entstandene Bergbaufachgruppe, die AG Uraltbergbau Merzdorf/Biensdorf, hatte sich ab 1988 die Öffnung des Mundloches auf die Fahnen geschrieben, erstellte auch ein Projekt für ihr Vorhaben und machte es bei den zuständigen Behörden bekannt. Doch auch wir mussten uns dafür die Referenzen erarbeiten und entsprechende Begründungen darlegen! In einer am 02.09.1988 verfassten Konzeption an die zuständigen Stellen heißt es: "Dieser
Stolln ist im Kreis Hainichen der einzige, seit Gründung der DDR
aufgefahrene und vermutlich noch in Ordnung befindliche bergmännische Bau.
Ihm obliegt, einschließlich der zugehörigen Halde, eine hohe Aussagekraft
bei der Entwicklung der Wirtschaft der DDR, insbesondere im
praktischen Kampf um die Erhaltung des Friedens in der Welt.“ |
Solche Sätze
öffneten damals auch fest verschlossene Türen und ermöglichten die
Grundlage für das heutige Bergbauflächendenkmal „Erzberg“ zu schaffen
und dieses Stück Zeitgeschichte sollten wir bitte niemals vergessen! |
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Diese
zeichnerische Darstellung des Bergbauflächendenkmals „Erzberg“ fertigte
Dieter Kempe um 1988/89 an. Damit wurden die Vorhaben der AG in der Öffentlichkeit
präsentiert. Außer Vorträge standen andere Präsentationsplattformen zur
damaligen Zeit noch nicht zur Verfügung! Das „Internet“ war noch
Traumwelt in diversen SF- Romanen und in der Gedankenwelt von Stanislaw Lem
! |
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Auch erschien
schon 1989 der erste Beitrag über die AG Uralt Bergbau Merzdorf/Biensdorf.
Darin würdigt der Leiter der Fachgruppe, Dieter Kempe aus Niederlichtenau,
die Arbeit seiner Mitstreiter und die gesellschaftliche Unterstützung. Der
etwas spezielle, uns "Ossis" noch geläufige O-Ton des Artikels
war typisch und unabdingbar für die damalige Zeit! |
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Zustand des
Mundloch vom „Wismutquerschlag“ im März 1988. Im Bild zu sehen von
links Andre Klar, Wolfgang Riedl (Leiter der AG Historischer Erzbergbau Schönborn-
Dreiwerden) mit Lebensgefährtin Angelika Radke und Sohn Ronald Riedl. Die
SAG Wismut hat 1951 als Verschlussmaßnahme das Mundloch einfach
zugesprengt. |
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Schriftliche
Anzeige an die damalige Bergbehörde Karl-Marx-Stadt, wie Chemnitz
zwischenzeitlich hieß, über die beabsichtigte Rekonstruktion zweier
Stollnmundlöcher auf dem “Erzberg” bei Biensdorf. Die Einschaltung örtlicher
Verwaltungsstrukturen erleichterte das Vorgehen ungemein, stellte schon eine
Referenz der Fachgruppe dar und unterstrich außerdem die Wichtigkeit des
Vorhabens! |
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Karfreitag,
der 13.04.1990 – |
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Der offizielle Beginn der Aufwältigungsarbeiten am Mundloch des „Wismutquerschlag“ war der Karfreitag 1990. Ende März kam der Bescheid, auf den wir so lange gewartet haben, ein geschlagenes Jahr, bis die Behörden sich endlich einig waren. Damals mußten ja noch mehr staatliche Stellen ihren „Senf“ dazugeben, bis die Bergbehörde „grünes Licht“ gab! Glücklicherweise
hatte die FG die Zeit gut genutzt und sich um Ausbauholz gekümmert. Eine
Sammelgenehmigung des damaligen Revierförsters Hr. Kropf ermöglichte die
Holzbeschaffung im Biensdorfer Wald. Zum damaligen Zeitpunkt verfügte die
FG weder über eine eigene Motorkettensäge, noch bestand die Möglichkeit
zur Ausleihe. Sämtliche Stämme wurden mit Schrotsägen und Bauhandsägen
zugeschnitten. Die Entrindung der Hölzer erfolgte von Hand mit dem
Zieheisen wie auch der gesamte Zuschnitt für die späteren Türstöcke! |
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Solche
offizielle Schreiben ergingen nie an Privatadressen, sondern an die Gemeinde
und dann laut Verteiler erst an die „Bittsteller“ wie der FG! |
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Am Karfreitag
war zeitiges Kommen angesagt, es war wohl gegen 7.00 Uhr. Werkzeuge und
Schubkarren sind schon in der vorhergehenden Woche vor Ort gebracht wurden.
Auch die Ausbauhölzer waren schon entrindet und auf Rohbaulänge von 2,5 m
vorbereitet. |
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Nun muss nur
noch auf die entsprechende Tiefe abgegraben werden, um die ersten Türstöcke
zu setzen. |
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Das Abgraben der
Verfüllmasse ging relativ schnell vonstatten. Mit 6 Leuten die sich in die
Arbeit teilten, war schon nach gut 2 Stunden Platz um den ersten Türstock
aufzustellen. |
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Vor Ort kannte
Wolfgang Riedl als einziger noch die Stollnanlage und wusste, wie Firste und
Sohle ungefähr liegen und wie das Stollnprofil beschaffen war. In der
Wismut- Zeit (1949 – 51) hatte er als Jugendlicher die Gelegenheit
mit einzufahren! Seine Erinnerungen waren die einzigen Anhaltspunkte für
die gesamte Planung der Aufwältigung! |
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Der
„Holzplatz“ mit den ausgelegten und vorbereiteten Holzstämmen genau
gegenüber der Baustelle. |
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Die
handschriftliche „Bauanleitung“ von Wolfgang Riedl, dem Leiter der Schönborner
Fachgruppe und bergbaulicher Betreuer der Biensdorfer AG, ist noch erhalten
geblieben. Riedl hatte den Stolln letztmalig um 1960 durch den Bruch auf dem
Streckenkreuz mit Genehmigung der Bergbehörde Karl-Marx-Stadt
befahren. Nach den Erinnerungen Riedls wurde die ganze Objektplanung
ausgerichtet! Diese „Bauanleitung“ entstand am 07.04.1990 als grobe
Unterweisung zum bevorstehenden Projekt auf der Rückseite eines
Kalenderblattes im „Hermannschachthaus“ in Schönborn/Dreiwerden im
Beisein von Lutz Mitka und Peter Klar. |
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Der erste Türstock
steht. Jetzt werden die schrägen Stützhölzer angebaut. Dafür wurden Fußlöcher
in die Stollnsohle gehackt. |
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Einbau des
letzten Stützholzes am ersten Türstock des Stollnmundloches. |
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Innerhalb sehr
kurzer Zeit war es durch die gute Vorbereitung möglich, den zweiten Türstock
samt Firstverzug aufzubauen. Für den dritten Türstock werden gerade die Fußlöcher
von Wolfgang Riedl festgelegt. Gleichzeitig zu diesen Arbeiten erfolgte der
Verzug der Stöße mit Blechen und die Hinterfüllung mit Masse. Somit
standen die ersten Baue stabil und bildeten eine ordentliche Grundlage für
die folgenden Arbeiten. |
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Reges Treiben
herrschte auch auf dem Holzplatz vor dem Stollnmundloch. Der Zuschnitt mit
den Schrotsägen konnte gar nicht so schnell erfolgen, wie das Holz benötigt
wurde! Eine Kettensäge war damals noch ein schöner Traum! |
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Der erste
Stempel für den dritten Türstock wird „geliefert“...... |
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......und
sogleich aufgestellt, leider passt er noch nicht. |
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Nun erst mal
eine Frühstückspause. Von links Brigitte Kahle (†), Andre’ Klar, Dr. Günther
Schmidt, Rainer Kahle (†) Walter Schultheiß und ganz rechts Dieter Kempe. |
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Reges Treiben
vor der Baustelle! Leider zeichnete sich schon an diesem Tage ab, dass die
Öffnung des Stolln nicht möglich wird, der Verbruch durch die Sprengung
war einfach zu groß und erforderte noch etliche Arbeitseinsätze! |
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Nach der
Aufstellung des dritten Türstockes wurde noch der zukünftige Firstenverzug
eingebaut und gesichert. |
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Der Verzug der
Stöße und auch die Trockenmauern waren bis zur halben Höhe fertig
gestellt. Die weiteren Arbeiten werden durch die AG Uralt Bergbau in eigener
Regie durchgeführt. Die Anweisungen werden gerade erteilt. |
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Wolfgang Riedl
und Roland „Blechbuggel“ Jentzsch beim Resümee ihrer Arbeit. Der
13.04.1990 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Es war immerhin der
Startschuss für das zukünftige Besucherbergwerk „Wismutstolln“ auf dem
Bergbauflächendenkmal „Erzberg“! Doch bis dahin war es noch ein weiter
Weg mit vielen Arbeitseinsätzen und mancher bürokratischer Hürde! |
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Die Aufwältigungsarbeiten bis Ende 1990 Der Anfang
war gemacht. Es standen schon 3 Türstöcke vom zukünftigen
Stollnmundloch und etwa 3 fehlten noch, dann geht es in den Berg! Doch
in der Zwischenzeit kamen neue Probleme auf uns zu. Nicht nur die DDR wurde
nach westlichen Vorstellungen „abgewickelt“, sondern auch kulturelle Trägereinrichtungen.
Der Kulturbund verschwand regelrecht über Nacht und der leitende Funktionär
im damaligen Kreis Hainichen eröffnete ein Reisebüro und wurde somit
kapitalistischer Unternehmer! Und wir standen im Regen und mussten uns eine
neue Rechtsform suchen. |
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Diese
schriftliche Einladung zur Gründung des neuen Vereins erhielt jedes AG-
Mitglied. Dieses Exemplar ist wie durch ein kleines Wunder erhalten
geblieben! |
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Die
nachfolgende Gründung des Vereins bereitete personell keine Probleme, doch
rechtlich gab es einen „luftleeren Raum“ und niemand konnte uns sagen,
was für die Vereinssatzung richtig oder falsch ist! Mehrmals mussten wir
mit der Satzung zum Notar, bis das Registergericht unsere Existenz im neuen
Staat endlich bestätigte! |
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Stempel der AG
Uralt Bergbau mit Datum und Unterschrift des AG- Leiters Dieter Kempe. Im
November 1990 löste sich die AG auf und übergab Werkzeuge und einen
finanziellen Betrag an den nachfolgenden Bergbauverein Hülfe des
Herrn Alte Silberfundgrube e.V. Merzdorf/Biensdorf. |
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Das
Stollnmundloch im Mai 1990 nachdem der vierte Türstock eingebaut war. |
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Die im Bereich
der späteren Firste abgetragene Masse wird gleich auf dem Ausbau
abgelagert. Mit dem fünften Türstock ist auch das feste Gebirge erreicht
worden, nur ein Schuttkegel der Bruchmasse versperrt den Weg in den
Stolln. |
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An diesem Tag (Mai 1990) wird auch das Tor eingebaut. Angefertigt hat es Dieter Kempe auf seiner Arbeitsstelle in den VEB Barkas Werken Frankenberg. Der Betrieb unterstützte das Vorhaben mit Material und der Werkstattnutzung! Im Bild von
links Stefan Zschemisch, Lutz Mitka, Peter Klar, Andre Klar und Dieter Kempe
fotografierte. |
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Tor eingebaut
und passt! |
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Ein Gruppenbild
ohne „Dame“, dafür aber mit den damaligen Migliedern der Fachgruppe.
Das wohl einzige Gruppenbild der FG! Hintere Reihe von links Erich Krönert
(†), Lutz Mitka, Andre’ Klar, Karsten Rothe und Peter Klar. Vorne sind
zu sehen Stefan Zschemisch und seine beiden Söhne Kai und Thomas. |
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Es wird Maß
genommen für den sechsten Türstock, dann ist der Stolln „offen“. An
einem Sonnabendvormittag ist der vorbereitete Türstock gesetzt und mit
Verzug versehen worden. Nunmehr konnte das Mundloch im Gebirge vollständig
freigelegt werden. |
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Erich Krönert
beim Auflegen des Verzuges über dem Ausbau. |
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Im Bild ist
schon der gewachsene Fels hinter dem Ausbau zu sehen. Nur noch eine Frage
der Zeit bis zur Erstbefahrung. Ein weiterer Vormittag reichte aus um den
Stolln nun endlich freizulegen und zu befahren, leider nur bis zum
verbrochenen Streckenkreuz am „Hülfe des Herrn Stollln“. |
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Wir sind im
Berg! Von links Dieter Kempe, Andre’ Klar, Peter Klar, Lutz Mitka und
Stefan Zschemisch beim Fotografieren und dessen 2 Söhne im Vordergrund. |
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Da wir uns nun
im Berg bewegten, gab es von der Behörde auch die entsprechende
Meldeordnung für allerlei wichtige Ereignisse! Diese war natürlich
Bestandteil des Nachnutzungsvertrages für die Grubenanlage. Denn ab Oktober
1990 waren wir ja fast immer untertage! |
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Nach dem
Mundloch zeigte sich der Stolln im kohlenstoffhaltigen Quarzitschiefer des
Deckgebirges als sehr „wandelbar“ und ist deshalb mittels – hier noch
blitzblanken – Stahltürstöcken ausgebaut worden. |
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Stöße und Firste sind mit Versatz ausgestopft worden, um eventuell Kräfte aus Ablösungen des Gebirges über den Ausbau ableiten zu können. Im Bild Dieter Kempe und Karsten Rothe. Als Kamera für
diese Bilder diente eine Certo SL 110 mit nicht einstellbarem Objektiv und
einem Lichtstrom- Blitzgerät, das über einen entsprechenden
Batteriekonverter betrieben wurde! Was gibt es doch heute für gute
Fototechnik! |
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Nachdem sich die
Firste in einem besseren Zustand zeigte, ist wieder Ausbau aus Holztürstöcken
eingesetzt worden. Diese Holzstempel hielten etwa 8 Jahre, die Kappen bis
zum Umbau auf Stahltürstöcke im Jahr 2002! |
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Um einen
Kraftschluss zwischen Gebirge und Ausbau herzustellen wurde Versatzmasse über
dem Ausbau eingebracht. |
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Bis Ende 1990
gab es noch brauchbare Holzschutzmittel, wie Steinkohlenteer (Carbolineum),
frei zu kaufen. Damit konnte die Einbauzeit der Hölzer ganz gut verlängert
werden. Das Versiegeln der Hölzer war eine wichtige Arbeit. |
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Der
„Wismutquerschlag“ konnte nur bis zu diesem Bruch bei 25 m befahren
werden. An dieser Stelle schneidet der Querschlag den „Hülfe des Herrn
Stolln“, der ab hier von den Altvorderen bis nach Übertage durchgebaut
ist. Der im Foto sichtbare Schuttkegel ist die Versatzmasse aus dem von den
Alten abgebauten und anschließend mit tauben Bergen versetzten Abbau. |
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Der erste „Riß“
vom „Wismutquerschlag“ ist eine händige Zeichnung von Wolfgang Riedl
aus einer von der Bergbehörde Karl-Marx-Stadt genehmigten Befahrung des
Stolln über einen offenen Bruch im Jahr 1960. Dieter Kempe zeichnete die
Skizze für diverse Anträge ab und sie stellte bis 1999 das einzige
Rissmaterial des Vereins dar. |
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Das Mundloch des
„Wismutstolln“, wie der Querschlag jetzt genannt wird, in einer der
ersten Farbaufnahmen im Winter 1990/91! Der Grubenhunt ist eine Schenkung
des Bergbauvereins „Alte Hoffnung Erbstolln“ zu Schönborn/Dreiwerden an
den Nachfolgeverein der vormaligen FG. |
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Wie es weiterging, zeigt ein neuer Beitrag... |
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