Ein kleiner Exkurs durch die nähere Geschichte unserer Heimat

 

   

Geografisches

Ohne Kenntnisse über Lage und Geschichte unserer Region ist es für den Leser mitunter schwer, einigen Zusammenhängen Folge zu leisten. Deshalb soll an dieser Stelle auf wichtige Punkte hingewiesen werden. Zuallererst ist die topografische Lage des Arbeitsgebietes solch ein wichtiger Punkt.

  

 

Der im Jahre 2009 entstandene neue Landkreis Mittelsachsen umfasst 2 der in Sachsen vorkommenden 3 Naturräume. Wobei das mittlere Zschopautal zwischen Frankenberg und Mittweida zum Erzgebirgsvorland gehört und dieser Naturraum auch die  Schwelle zum Erzgebirge bildet. Der erwähnte regionale Bereich umfasst auch das Arbeitsgebiet in seiner größten Ausdehnung. Dabei liegt das Bergbaugebiet von Merzdorf – Biensdorf näher an Frankenberg als an Mittweida und wird daher ausschlaggebend bei den weiteren Betrachtungen erscheinen.
 

 


 

Die Stadt Frankenberg am Ostufer der Zschopau wurde 1188 von fränkischen Siedlern als Waldhufendorf auf einer Terrasse, besser Zschopauschotterterrasse, oberhalb des Flusses Zschopau gegründet und als Stadt erstmals 1282 urkundlich erwähnt. Die Stadtwerdung wurde durch das Marktrecht und schon damals dominierende Erwerbszweigen wie der Weberei und artverwandten Textilgewerben begründet. So gab es neben den Leinenwebereien (später Baumwollwebereien) auch Zeug- und Tuchmacher, später Kattundruckereien, Färbereien und Bleichereien. Daraus entstand im 19. Jahrhundert eine umfangreiche Textilindustrie, zu der sich noch industriell ausgerichtete Zigarrenfabriken gesellten und bis in die 1960er Jahre einen wichtigen Erwerbszweig für die Bevölkerung darstellten. Die Wurzeln für den Tabakanbau und Verarbeitung zu Zigarren geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. 
 


 

Der Bergbau dagegen spielte für die Stadt Frankenberg von Anfang an keine wesentliche Rolle, wenn man von der Ausnutzung damit verbundener Steuerprivilegien, wie das einer „Bergstadt“ und der damit verbundenen Befreiung von der halben „Land- und Tranksteuer“ absieht, die eher nur der Bereicherung der Bürgerschaft diente, als einem schwunghaften, nach Erfolg orientierten Bergbau.

Es gibt jedoch eine Einschränkung bei dieser Betrachtung: In die Zeit der Stadtwerdung Frankenbergs fällt auch die Existenz (mindestens) einer großen Bergbausiedlung auf dem nahegelegenen „Treppenhauer“, die für die Stadtentwicklung nicht unbedeutend gewesen sein muss. Der „ Lohnarbeiter Bergmann“ in der ehemaligen Bergstadt Bleiberg nämlich war zu seiner Versorgung auf „Nahmarktorte“ wie Frankenberg angewiesen. 
 


 

In die gleiche Zeit fällt vermutlich auch der Bergbaubeginn flußab in Schönborn und am Erzberg auf dem Westufer der Zschopau. Eine ganze Reihe erhalten gebliebener Zeugnisse belegen einen intensiven Bergbau über mehrere Jahrhunderte nördlich Frankenbergs. Neben den oft nur für Eingeweihte erkennbaren Pingen und verfallenen Stollenmundlöchern bieten heute das Museumsdorf am Treppenhauer und die beiden Besucherbergwerke "Wismutstolln" in Biensdorf und "Alte Hoffnung Erbstolln" in Schönborn Neugierigen einen Rückblick auf die Lebenswelt der Bergleute im Mittelalter. 
 


Frankenberg und Umgebung zu Beginn des 20. Jahrhundert (Ausschnitt der topografischen Karte von 1909)

 

 
Geologisches

 

 

 Die Zschopau, aus dem Erzgebirgischen Becken kommend, erreicht bei Frankenberg das sogenannte Zwischengebirge von Frankenberg - Hainichen. Bei Sachsenburg, im Bereich der ehemaligen Zwirnerei trifft sie auf den Schiefermantel des Sächsischen Granulitgebirges und erreicht am „Vogelsangtal“ den Granulit. Der Gebirgskeil von Schönborn - Dreiwerden (im Volksmund auch die Biege) weiter nördlich zwingt die  Zschopau zu einem natürlichen Umweg. Bei Mittweida trifft der Fluß dann auf den sogenannten Mittweidaer Granit. Das Zschopaubett bei Frankenberg liegt 245m NN. Die höchsten Erhebungen sind der Treppenhauer mit 361m NN, der Rote Berg bei Biensdorf mit 310m NN und der Merzdorfer Höhenzug mit 300m NN.
 

 

Das Sächsische Granulitgebirge ist eine geologische Einheit in Form einer Ellipse mit einer Ausdehnung von etwa 20 km (Nordwest-Südost) und 50 km in Südwest-Nordost-Richtung. Es wird umgangssprachlich auch als Erzgebirgsvorland bezeichnet, wobei es nur ein naturräumlicher Bestandteil dieser Region ist. Im Norden wird das Granulitgebirge vom Altenburger Lößgebiet und im Nordosten vom Mittelsächsischen Lößgebiet eingegrenzt. Nach Süden und Südwesten stößt es an das Erzgebirgische Becken. Das untere Osterzgebirge bildet im Südosten eine weitere natürliche Barriere. 

Topographisch betrachtet gibt es Begrenzungspunkte durch die Städte und Orte Döbeln, Rochlitz, Waldenburg, Hohenstein-Ernstthal, Frankenberg, Hainichen und Roßwein. Die höchste Erhebung des Granulitgebirges ist der Heidelberg bei Hohenstein -Ernstthal mit 486m NN und die tiefsten Punkte liegen im Tal der Zwickauer Mulde und der Zschopau bei etwa 245m NN. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Sächsische Granulitgebirge wird von einem bergringartigen Schiefermantel umgeben, der einen Kontakthof aus meist quarzreichen Schiefern bildet. Der Innenraum dieses Kontakthofes wird von einem Granulitlakkolith, also einer kuppelartigen Ausbildung ausgefüllt. Dieser Granulit ist das älteste an der Tagesoberfläche in Sachsen nachweisbare Gestein mit einem Alter von etwa 1,3 Milliarden Jahre! 

Der Schiefermantel besteht im Arbeitsgebiet vorwiegend aus Tonschiefer und Phyllit, wobei auch noch andere Arten in untergeordneter Form eingeschaltet sind. So den Fluss Zschopau abwärts, steht an der „Nixteufe“ der Hornblendeschiefer, der die Zschopau zu einer fast 90° Rechtskurve zwingt. Da der quarzreiche Schiefer viel schwerer verwittert als der feldspathaltige Granulit ist der Schiefermantel des Granulitgebirges als deutlich ausgebildeter Höhenzug vom Treppenhauer bei Sachsenburg bis Rossau und weiter nach Böhrigen im Arbeitsgebiet gut sichtbar. 
 

Das Zwischengebirge von Frankenberg - Hainichen liegt zwischen dem Erzgebirge im Süden und dem Sächsischen Granulitgebirge im Norden. Es ist die Fortsetzung des Erzgebirgischen Becken in nordöstliche Richtung mit einer Breite von 3 - 5 km. Im wesentlichen besteht es aus Graugneisen und Kulm, wobei ein Teil der Oberfläche vom Rotliegenden bedeckt ist. Die Schichten des Zwischengebirges sind an der Staatsstraße von Frankenberg nach Mittweida, an der Auffahrt zum Schloss Sachsenburg in Form von Augengneis sichtbar. Im Augrund oberhalb der Fischerschänke steht Epidot-Amphibolschiefer an. Die Formation des Kulm ist als Diabas im Steinbruch in Mühlbach am Abzweig nach Hausdorf anstehend. 
 


 

Biensdorf gliedert sich in diese Übergangszone des „Zwischengebirges“ ein. Südlich des Kalkbaches sind untertägig in erster Linie regionalmetamorph überprägte Diabase (früher auch als Amphibolschiefer bezeichnet) und helle Glimmerschiefer aufgeschlossen. Die Erzgänge keilen im Diabas meist aus.  

(Ausschnitt aus der Geologischen Karte von Sachsen, 
Blatt No. 78)
 

  Der Gebirgskeil von Schönborn - Dreiwerden ist eine Schieferzunge die sich in den Granulitlakkolithen hineinzieht. Es handelt sich hierbei um einen Teil des Schiefermantels der ehemals das gesamte SG bedeckte. Die Schieferzunge wird im Bereich von Mittweida von einem etwa 2 km Breiten und über 20 km Langen Granitgang durchtrennt. Der Granitgang reicht von Mühlau bei Chemnitz bis nach Rossau und ist in unserer Region auch als Mittweidaer Granit bekannt. Aufgeschlossen ist der Granit in etlichen Steinbrüchen rund um Mittweida.
 
   
Urgeschichtliche Besiedlung

In Ur- und Frühgeschichtlicher Zeit bedeckte den südlichen Teil Sachsens, das Erzgebirgsvorland und das Erzgebirge selber, ein ziemlich undurchdringlicher Wald. Dieser wurde im lateinischen " Miriquidi " genannt was zu deutsch so viel wie „Dunkelwald“ bedeutet. Dieser Wald bestand aus Laub- und Nadelbäumen mit einem dichten Unterholz aus Strauchwerk und niederhohen Hölzern. Die Eichen, Buchen und Weißtannen konnten ungehindert wachsen und ihr Ende bestimmte nur der natürliche Kreislauf. Vergleichbar wäre der „Miriquidi“ höchstens mit den waldreichen Gegenden ähnlicher Klimazonen, wie in Kanada oder Russland, die teilweise noch bis in das 20. Jahrhundert hinein unberührt blieben!

Doch schreckte dieser Umstand den Menschen im Mesolithikum nicht ab den Wald zu betreten, jedoch dauerhaft zu besiedeln. Über die Anwesenheit von Menschen vor 6500 Jahren sind in den letzten 15 Jahren diverse Artefakte gefunden worden. Die Gründe für die Anwesenheit von Menschen in unserer Gegend zu dieser Zeit lassen sich nur erahnen. Für Viehhaltung und Bodenbau waren die klimatischen Verhältnisse nicht sehr günstig.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hohe Niederschlagsmengen und niedrige Temperaturen im Jahresmittel begünstigten damals eher die dauerhafte Besiedelung in den nördlich gelegenen Gebieten des Erzgebirgsvorlandes. Die mittlere Temperatur liegt im Januar bei 0°C im Juli bei etwa 17°C und die Niederschlagsmenge bei etwa 700 mm. Durch die Niederschlagsmenge wurden auch die für die Agrarwirtschaft wichtigen Lößlehme stark ausgewaschen, was zur Bildung von Pseydogleyböden auf den höher gelegenen Flächen führte. Diese so entstandenen Böden begünstigten eine Besiedlung nur sehr schwer! In den Tälern bildeten sich Auenlehme, diese Flächen waren sehr nass und nur bedingt landwirtschaftlich nutzbar. Nach der viel späteren erfolgten Rodung des Waldes verstärkten sich diese Symptome, auch als Erosion bekannt,  noch viel mehr.
 

  Doch das Vorhandensein von Gesteinen die sich zur Herstellung von Werkzeugen eignen, könnte die mesolithischen Menschen in diese Breiten gelockt haben, ebenso die Jagd auf Großwild. In den letzten Jahren häuften sich archäologische Funde im Zschopautal bis hinauf nach Sachsenburg. 

An dieser Stelle soll nur auf einige ausgewählte Funde hingewiesen werden, welche aus späteren Epochen stammen. Bei Biensdorf, im Bett der Zschopau, fanden Montanforscher einen steinernen Axthammer, der in den Übergang zur Eisenzeit datiert wurde. In die ältere Bronzezeit gehört ein in Merzdorf gefundenes Absatzbeil aus Bronze (Diese und weitere Funde sind in der heimischen Literatur schon ausführlich beschrieben). 
 

  Im 6. Jahrhundert, der Zeit der Völkerwanderung und feudalen Expansionen, kamen slawische Stämme elbaufwärts bis in das Gebiet des heutigen Halle. Auch die  Gegend um Rochlitz, Döbeln und Leisnig besiedelten die slawischen Stämme, wobei der Miriquidi wiederum nicht das Ziel einer ständigen Besiedelung war. Die Slawen bildeten Stammesverbände mit Wirtschafts-, Kultur- und Verwaltungszentren. Unmittelbar nördlich unserer Gegend lag der Gau Daleminci. Rochlitz, Leisnig und Colditz bildeten den Gau Chutizi. Die Wirtschaft der Slawen bestand vor allem aus Ackerbau und Viehzucht, Jagd und Fischfang hatten nur noch untergeordnete Bedeutung. Die Slawen benutzten Werkzeuge aus Metall, wie der mit einer Eisenschar versehene hölzerne Hakenpflug und die Sichel zum Ernten. Einen Hinweis auf die Gewinnung von Bodenschätzen in Form von metallischen Erz ist bisher noch nicht bekannt. Wobei die unmittelbare Lage von Erzlagerstätten, wie das mittlere Zschopautal zwischen Frankenberg und Mittweida, sicher nicht außer Reichweite der slawischen Siedlungsgebiete lag und temporär für die Jagd auch begangen wurde.
 
Landnahme im Mittelalter
 
  
Ein weiterer Schritt in Richtung einer Besiedelung unserer Heimat ist die Gründung der Mark Meißen im Jahre 965 nach dem Sieg Heinrichs І. über die Slawen bei Oschatz (929). 

Seine Nachfolger versuchten, ihre Macht nicht nur mit militärischen Mitteln, sondern auch ideologisch zu festigen. Die Ausbreitung der Macht erforderte auch die Vergrößerung des besiedelten Territoriums. Die Landnahme war ein wichtiger politischer Vorgang und erreichte im 12. Jahrhundert ihren Höhepunkt.
 

 
 Im beginnenden Hochmittelalter, also dem 12. Jahrhundert, erfolgte ein nochmaliger Ausbau des Siedlungsgebietes. Nun entstanden auch die uns heute bekannten Dörfer und Stätte in unserer Region. Diesmal musste dafür aber eine Waldfläche, der Miriquidi, als bisher ungenutztes Gebiet herhalten. Große Teile des Waldes wurde für die Anlage der Waldhufendörfer gerodet. Übrig blieben nur die Waldstreifen zwischen den einzelnen Hufen. Auch entstanden in dieser Zeit die ersten Befestigungen in Form von Motten, Turmhügelburgen und auch der uns heute bekannten Burgen, wie die Sachsenburg. Das bisherige Altsiedelland war zu eng geworden für die Bevölkerungsexpansion im Anschluss an die Völkerwanderungen. Auch versuchten große und kleine Feudalherren sich so neue Machtbereiche zu erschließen. Verdienstvolle Gefolgsleute der Fürsten, meistens aus dem Bauernstand sind auch mit solch neuen Siedlungsgebieten nach erfolgreichen Feldzügen auf diese Art belohnt wurden. Es entstand der so genannte „Dienstadel“ der seinen Ursprung auch im Bauernstand hatte und für die weitere Entwicklung der Region sehr bedeutend war.
 
 

 

 

 

 

Die Siedler für die Gegend um Frankenberg – Mittweida kamen aus dem Fränkischen Raum. Um überhaupt die Erschließung eines „Urwaldes“ wie den „Miriquidi“ durchzuführen gehörte eine gutdurchdachte Organisation und schon „ortskundige“ Führer, die so genannten „Lokatoren“, zu den Grundlagen des Vorhabens. Es ist heute mit großer Sicherheit anzunehmen dass die Vorbereitung der Besiedlung des „Miriquidi“ unmittelbar von den nahe liegenden schon einige Jahrhunderte existierenden Zentren des Altsiedellandes vorbereitet, in dem die zu besiedelnde Fläche erkundet und im Vorfeld schon aufgeteilt wurde! Begründet ist diese Annahme in der fest vorgegebenen Siedlungsform im neuen Land. Für unsere Region ist eine Form der Kolonistendörfer typisch die schon fest vorgegebene Maße hatte und für deren Umsetzung auch genügend Raum vorhanden sein musste.
 

   

Die Waldhufendörfer entstanden entweder in den Fluss- und Bachtälern (Sachsenburg, Frankenberg, Lichtenau) oder auf den Höhenzügen (Merzdorf). Die Gehöfte waren in langen Reihen einem Fluss- oder Bachlauf folgend, hochwassersicher ein- oder zweireihig angelegt. Ebenso konnten sie auch anderen Geländestrukturen folgen, wie einem Höhenzug im Falle von Merzdorf oder in einem Talkessel. Wichtig war für diesen Dorftyp das ausreichend Platz für die Hufen vorhanden war. Diese Hufen sind im rechten Winkel von Bach oder Geländestruktur in Form eines langen Streifen gestreckt worden und beinhalteten in der Regel auch das Gehöft. Ausnahmen gab es in der Ringform oder Radialwaldhufenflur zum Beispiel in einem Talkessel, wie Kockisch bei Mittweida. So entstanden im Laufe der Zeit kilometerlange Dörfer, wie Altmittweida und Lichtenau.
 

Die Hufe als Fläche war eine definierte Größe und wies je nach Herkunft unterschiedliche Flächeninhalte auf. Die Fränkische Hufe maß 43 Ackern = 23,9 ha gemessen mit der Feldrute oder von 49 Ackern  = 27,2 ha mit der Waldrute gemessen. 

Die Fränkische Hufe als Grundlage für die Waldhufendörfer ist ein deutlicher Hinweis auf die Herkunft der Siedler und ein Beleg für die frühe Besiedlung in dieser Epoche. Die Sächsische Hufe war etwas kleiner, da wohl durch die älteren Orte schon viel Siedlungsfläche vergeben war, auch ein Hinweis auf eine etwas spätere Ortsgründungen und eine durchdachte Organisation der Besiedelung. Mit den Dörfern entstanden gleichzeitig auch die Rittersitze und Kirchen oder vielmehr kleine Kapellen. Hierfür waren natürlich auch diverse Hufen vorgesehen wie das Pfarrlehn oder Herrenland. Nebenher gab es auch noch ein Gemeindelehn das von der ganzen Dorfgemeinschaft genutzt und bearbeitet wurde. Jedem Siedler stand auch eine Hufe als Einzelbesitz zu. Die meisten Hufen bestanden zu je einem Drittel aus Wald, Wiese und Acker. Zwischen den einzelnen Hufen lag eine Freifläche in Form eines Wiesenstreifen in der Größe von  ½ – ¼ einer üblichen Hufe. Diese Streifen fungierten als Wege und gemeindeeigenes Weideland und erreichten bei der Stadtwerdung eines Dorfes zu besonderer Bedeutung. Im Falle von Frankenberg entstanden die Winkler-, Humboldt- und Freiberger Strasse mit großer Sicherheit aus diesen Wiesenwegen!  Die so entstandenen Dörfer entwickelten sich weiter und erreichten in einigen Fällen (Mittweida, Frankenberg, Hainichen) auch das Stadtrecht.
 
   
Gesellschaftliche Verhältnisse und Entstehung erster Städte
   
 
Ein wichtiger Punkt ist auch der Aufbau der Hochmittelalterlichen Gesellschaft. Ein Merkmal dieser Gesellschaft war durch eine weites gehende agrarische Wirtschaftsweise bestimmt die den größten Teil der Gesamtbevölkerung (Bauern, Gärtner, Häusler) umfasste. Die landwirtschaftliche Produktion war nur sehr gering entwickelt und wenig effektiv. Man produzierte ausschließlich für sich selbst und für einige wenige nichtproduktive Teile der Gesellschaft. Dazu zählte der Grundherr, der Pfaffe und einige wenige Handwerker.    

 

 

Es wurde bisher immer von einer Dreifelderwirtschaft ausgegangen. Doch hier liegt ein Irrtum vor. Die in unserer Region vorhandenen Böden eignen sich zwar für eine Dreifelderwirtschaft aber nur bei intensiver Düngung, die aber im Hochmittelalter noch nicht möglich war! Bei dieser Bewirtschaftung ist in einem dreijährigen Zyklus die Rotation von Wintergetreide – Sommergetreide – Brache durchgeführt wurden. Das heißt im ersten Jahr Wintergetreide, im zweiten Jahr Sommergetreide und im dritten Jahr Brache. Das funktionierte aber nicht ohne intensive Düngung. Da zu dieser Zeit Düngemittel außer Mist und Kalk nicht bekannt waren blieben die Brachen mitunter bis zu 10 Jahre liegen und dienten als Viehweide oder auf kleinen Flächen für den Anbau so genannter Brachfrüchte wie Lein, Erbsen oder Kraut. Dazu kamen noch erhebliche Naturgewalten die in Aufzeichnungen heute noch nachvollziehbar sind. Ganze Jahrzehnte voller Nässe oder Trockenheit bestimmten das hochmittelalterliche Klima! Dies führte zu Hungersnot, Seuchen und hatte eine schwere Dezimierung der Bevölkerung zum Ergebnis, wobei einige Siedlungen wüst wurden!
 

  In unserer Gegend besaßen die Bauern ihren zu bewirtschaftenden Grund und Boden in Form eines Lehen. Das Obereigentum an Grund und Boden lag beim Grundherrn oder dessen Vertreter in Form des Dienstadels. Die Bauern entrichteten für die Nutzung des Lehens definierte Abgaben und Frondienste. Neben Naturalien, Arbeitsleistungen für den Grundherrn mussten auch Geldleistungen erbracht werden. Dieser Umstand erforderte vom Bauern eine gewisse „Überproduktion“ die ausreichen musste um alle Verpflichtungen gegenüber dem Grundherrn zu erfüllen und noch Geld durch den Verkauf auf dem Marktplatz zu erzielen um den finanziellen Forderungen des Herrn gerecht zu werden. Formen der Leibeigenschaft wie in anderen Regionen Deutschlands sind hier nicht bekannt!
 
Die Entwicklung von einem Dorf zu einer Stadt mit den dafür vorgesehenen Rechten und auch Pflichten benötigen spezifische Bedingungen. Da die Bauern auch finanzielle Abgaben an den Grundherrn leisten mussten, waren sie gezwungen einen Teil ihrer Produkte zu verkaufen. Dies geschah auf Marktplätzen die entweder an den Handelstrassen, auf Kirchhöfen oder in Nähe von Bergbaugebieten (Frankenberg) lagen.   

 

 

In der Zeit in der Frankenberg sich zur Stadt mauserte, lag auf dem Treppenhauer bei Sachsenburg noch eine Bergbausiedlung in voller Blüte. Die dort etwa bis zu 1500 Leute umfassende Siedlung bestand aus Bergleuten mit ihren Familien. Der Bergmann im Hochmittelalter war ein Freier Mann, Waffenträger und Lohnarbeiter, der auf die Arbeit anderer angewiesen war, um sich zu ernähren. 

Als Lohnarbeiter erhielt der Bergmann Bargeld und konnte dafür auf dem Markt vom Bauern benötigte Ware erwerben. Diese Ware-Geld-Beziehung beflügelte die Entwicklung einer Siedlung zur Stadt. Es siedelten sich Handwerker aller Gewerke an, die am großen „Boom“ mitverdienen wollten. Je mehr Geld umgesetzt wurde um so interessanter erschien diese Siedlung dem Fürsten und erbrachte durch Zinsen und Abgaben einen ansehnlichen Reichtum. Der Schritt von einem Waldhufendorf über eine Marktsiedlung zur Stadt war nicht weit, wenn die Voraussetzungen günstig waren. 

Im Fall von Frankenberg spielte der Bergbau am Treppenhauer in Form der „Kaufkraft“ des Bergmannes sicher eine große Rolle für die Stadtentwicklung, obwohl heute fast nichts mehr dazu bekannt und belegbar ist. Die bei den Ausgrabungen auf dem Treppenhauer gemachten Funde von Nippes aus damals wertvollem Glas belegen diese Vermutung! Zum anderen: Wie konnte sich ein Waldhufendorf zu einer Stadt entwickeln, wenn weder eine wichtige und bedeutende Straße tangiert oder eine strategisch wichtige Burg, noch eine Flussquerung vorhanden waren?
  


Eine Ansicht des Schlosses Sachsenburg um 1755

 

 

   Schloß Sachsenburg auf einer undatierten Lithographie, Ansicht vom Zschopauufer. 

 

 

   Die Sachsenburg auf einer Lithografie von C. A. Wizani von 1810. Die Gebäude links gehören zur Schloßmühle.

 

 

   Ansicht der Sachsenburg um die Mitte des 19. Jahrhundert mit der neu erbauten Spinnerei an Stelle der alten Schloßmühle. Das Gebäude mit dem rauchenden Schornstein unmittelbar am Fuße des Schloßberges ist die heutige Fischerschänke.

  

 

  Schloß Sachsenburg auf einer undatierten Lithographie, Ansicht von Norden, im Hintergrund rechts die Stadt Frankenberg. 

  

 

   Eine Ansicht von Frankenberg mit der Sachsenburg im Vordergrund um 1841. Die turmartigen Gebäude in der Bildmitte inmitten der Aue sind Darren zum Trocknen von Tabak.

  

 
   
     
Chronologische Zeittafel von wichtigen Ereignissen unserer Region und Sachsen
   
 
929 König Heinrich I. besiegt bei Oschatz die Slawen und gründet als Grenzfeste im Slawenland die Burg Meißen. 
936 Erste Markgrafen werden an Elbe und Saale eingesetzt.
940 Die slawischen Stämme an der Elbe sind unterworfen.
965 Otto der I. unterwirft das Sorbenland zwischen Mulde und Elbe und gründet die Mark Meißen.
968 Das Erzbistum Magdeburg wird gestiftet und ihm auch das Bistum Meißen unterstellt.
973 Dem Benediktinerkloster Memleben wird die Burgwarte Hwoznie (Gozne) bei Döbeln mit samt der dazugehörigen gebiete übergeben. Diese Burgwarte ist der Mittelpunkt eines alten sorbischen Gaus gewesen, dessen Einflussbereich bis in das Zschopautal bei Frankenberg reichte und der auch urkundlich belegt ist. 
um 1000 Slawische Sorben errichten eine Siedlung an der (Freiberger) Mulde  
1015 Verfall des Klosters Memleben und Übertragung von Rechten und Besitzungen an die Abtei Hersfeld im heutigen Hessen.
um 1100 Deutsche Siedler vertreiben die Sorben beiderseits der Mulde, erste urkundliche Erwähnung von „Szirmena“ („cerma“... altslaw.: rote Erde), heute Großschirma  
1056 Heinrich von Eilenburg wird als erster Wettiner mit der Mark Meißen belehnt, kann die Herrschaft seiner Familie aber noch nicht dauerhaft festigen. 
1123 Die Wettiner werden erneut mit der Mark Meißen belehnt.
1136 Kaiser Lothar III. stiftet in dem noch weitgehend unbesiedelten Waldgebiet des mittleren Erzgebirgsbecken das Benediktinerkloster Chemnitz. Die Wettiner stellen auch die ersten Vögte für das Kloster.
1150 - 1200 Die Besiedlung des Miriquidi durch deutsche Siedler setzt ein. Unsere Region wird vorwiegend mit Siedlern aus Franken belegt und die ersten Waldhufendörfer entstehen, wovon viele noch heute als Dörfer bestehen oder sich zu Städten wie Frankenberg entwickelt haben. 
1162 Markgraf Otto von Wettin (1125 – 1190) stiftet das Zisterzienserkloster Cella (Altzella) mit 800 Hufen Land. Hier findet auch der erste Bergbau auf Klösterlichen Fluren statt, sowie eine Schmelzhütte bei Böhrigen wird betrieben.  
1168 Auf Christiansdorfer Flur wird - so ist es überliefert - das erste Erz gefunden und ein großes Berggeschrei setzt ein. Durch den Zuzug vieler Bergleute und Händler entwickelt sich eine Stadt, das spätere Freiberg. 
1169 - 1170 Markgraf Otto nimmt wegen der Silberfunde die Fluren von Tuttendorf, Christiansdorf und Berthelsdorf (alle heute um oder in Freiberg gelegen) durch Tausch vom Kloster Altzella zurück.  
1170 Markgraf Otto erhält vom Kaiser Friedrich Babarossa das Bergregal, die Rechtsgrundlage der Bergbaufreiheit.
1172 Ein sehr milder Winter bringt die Natur durcheinander. Die Vögel hatten im Februar schon Nachwuchs!
1173 Das Zisterzienserkloster wird von Böhrigen nach Nossen verlegt und ist fortan als Marienzelle, dann Zelle und heute als Altzella bekannt. Wiederum findet Bergbau auf den klösterlichen Fluren statt.
1180 Das Dorf Lützel, auch Lützbach bei Frankenberg ist entstanden.
1180 - 1185 Goslaer Bergleute kommen nach Christiansdorf dem späteren Freiberg und damit verbunden die erste urkundliche Erwähnung der Silberfunde.  
1185 In einer Urkunde zur Grenzbestimmung des Zisterzienserklosters Marienzelle (Altzella) werden die Orte Berthelsdorf bei Freiberg und Bockendorf bei Hainichen genannt.
1186 Bau der ersten Stadtmauer um Freiberg.
1188 Vermutliche Stadtwerdung das Nahmarktortes Frankenberg.
1190 und 1195 Erste Erwähnung eines „feste Haus Sachsenberg“, der späteren Sachsenburg bei Frankenberg.
1197 Ein „Henricus Sassenberce“ wird erstmals in einer Urkunde genannt, ein weiterer Hinweis auf die Sachsenburg.
1204 Erste Erwähnung von Frankenberg als zur Abtei Hersfeld gehörig.
1206 Als ein Gerichtszeuge wird ein „Henricus de Frankenberc“ benannt.
1209 Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Freiberg in einem Quedlinburger Güterverzeichnis. 
1209 Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Mittweida
1214 Die Ritter von Mildenstein gelangen in den Besitz des Hersfeldischen Lehn, zu dem auch Frankenberg gehört.
1220 Verlieren die Mildensteiner den Zehntenstreit und Frankenberg geht in den Besitz der Markgrafen von Meißen über.
1225 - 1230 Bau der Goldenen Pforte an der Marienkirche in Freiberg und Entwicklung zur wichtigsten Stadt der Mark Meißen mit fünf Pfarrkirchen  
1225 - 1250 Unter Heinrich dem Erlauchten wird die Sachsenburg weiter ausgebaut.
1233 Erste urkundliche Erwähnung des Freiberger Bergrechts ("ius freibergense").
1241 Der Vertrag von Krummenhennersdorf legt den Anteil der Stadt Freiberg am Bergbau fest  
1244 Erste Prägung von Meißner Groschen in einer Münzstätte bei Freiberg.
1255 Der Bergschöppenstuhl als Bergrechtsinstanz für die Mark Meißen wird in Freiberg geschaffen.
1271 Nennung einer Münzstätte auf Großschirmaer Flur am dortigen Münzbach  
1276 Erste urkundliche Benennung von Hainichen als Marktflecken – "villa forensis heynichen"  
1282 Übergibt der Markgraf Heinrich der Erlauchte die bei der Stadt Frankenberg gelegenen Dörfer „Dytherychsbach“ und „Nuwendorf“ (Dittersbach und Neudörfchen).
1282 Frankenberg wird erstmals zusammen mit Hainichen als Stadt (civitas) in einer Urkunde bezeichnet.
1286 Mittweida wird in einer Urkunde als Stadt genannt.  
1292 In einer Urkunde werden die Grenzen des Hersfeldischen Lehns dargelegt und Frankenberg als Burg und Stadt bezeichnet, vermutlich ist die Sachsenburg damit gemeint.
1294 Markgraf Friedrich der Freidige verleiht Freiberg das Stadtrecht  
1296 Das Kriegsheer des Königs Adolf von Nassau zieht durch unsere Region und verwüstet viele Dörfer. Lützelbach und Neudörfchen bleiben danach wüst!
1307 Erste Niederschrift des Freiberger Bergrechts (Kodex A)
1310 - 1312 Die Freiberger Familie Kunecke besitzt das Patronatsrecht über die Frankenberger Kirche.
1312 Erste Erwähnung von Erzmühlen im Freiberger Bergrevier  
1315 - 1317 Große Hungersnot und Pest in Frankenberg und Umgebung.
1318 Erste Erwähnung des Bleiberges bei Sachsenburg als „Bliberge“ in einem Testament des Freiberger Bürgers Heinemann Emmerich  
1325 Frankenberg bekommt eine erste Pfarrkirche. Vorher gab es nur eine Kapelle am Hohen Berg (Hochwarte), deren Reste dem Ausbau der Freiberger Straße um die 1870er Jahre weichen mussten.
1345 - 1347 Drei extrem kalte Sommer und Mißernten in Folge läuten das Ende des hochmittelalterlichen Klimaoptimums ein. 
1346 Die zweite Niederschrift des Freiberger Bergrecht entsteht, der "Kodex B". 
1350 Ortlibisdorf (Ortelsdorf, heute Oertelsdorf) wird erstmalig erwähnt.
ab 1350 Erstes Nachlassen der Erträge des Freiberger Bergbaus und somit Abklingen der 1. Hauptperiode des Bergbaus  
1363 Gundramsdorf (Gunnersdorf) bei Frankenberg wird von Landgraf Friedrich von Thüringen an die Witwe des Peter Kunecke übertragen.
1364 Markgraf Friedrich der Strenge gibt das Haus Sachsenburg mit sämtlichen Zubehörungen und einen Teil von Frankenberg an die Ritter Heinrich und Junge (?).
1368 Ritter Hans von Schönberg erwirbt als erster seines Geschlechtes das Schloß Sachsenburg. Für nahezu 250 Jahre soll es im Besitz der Schönbergs bleiben.
1390 Der Münzmeister Nickel von Meideburg aus Freiberg erwirbt „...daz bergwerk genannt zcum Bliberge, daz gelegen ist neben Frankenberg....“, den gesamten Frankenberger und Wolkenburger Bergbau, der zu dieser Zeit aber bereits brach lag. Er gibt ihn aber wegen ausbleibender Ausbeute nach nur 5 Jahren wieder auf.
1399 Extrem kalter Winter mit großer Hungersnot.
1400 Gründung einer „Gesellschaft der Hauer“ als Vorläufer der späteren Knappschaft  
1422 Die Gerichtsbarkeit über Frankenberg und Sachsenburg wird dem Ritter Dietrich von Schönberg urkundlich verfügt.
1429 Im Hussitenkrieg (1419 – 1436) werden Freiberg und seine Bergwerke zerstört   
1430 Sachsenburg und Frankenberg werden von den Hussiten geplündert und gebrandschatzt.
1438 Erster Beleg für das Flößen von Holz auf der Freiberger Mulde  
1444 Die Tuchmacher von Frankenberg erhalten von Hans von Schönberg das Privileg zum Betrieb einer Walkmühle.
1447 Aufstand der Freiberger Häuer, der erste Streik im sächsischen Bergbau.
ab 1450 Beginn der 2. Hauptperiode des Freiberger Bergbaus  
1450 Im Krieg von Herzog Wilhelm gegen seinen Bruder Kurfürst Friedrich fällt Frankenberg in Schutt und Asche, nebst der Kirche.
1451 - 1455 Wiederaufbau der Kirche von Frankenberg.
1456 Verordnet der Kurfürst Friedrich der Sanftmütige auf Ersuchen die Gleichstellung der Leineweber in Frankenberg mit den anderen Innungen der textilen Zünfte.
1457 Der erste Stadtrat mit Bürgermeister und niederer Gerichtsbarkeit wird von den Herren von Schönberg für Frankenberg proklamiert. Der Rat erhält außerdem den freien Weinschank, Pechverkauf und Salzmarkt zugesprochen.
1464 Die Weber erhalten ihren Innungsbrief von Caspar und Heinrich von Schönberg auf Sachsenburg.
1470 - 1527 Neue Silberfunde im oberen Erzgebirge führen zu Gründungen neuer Bergstädte wie Schneeberg, Annaberg, Joachimsthal, Marienberg usw.  
1470 Erste Erwähnung der Kalkbrüche von Ottendorf bei Mittweida und Auerswalde.  
1475 Der erste Kupferhammer in Freiberg im dortigen Lößnitztal entsteht.
1483 Dem Fleischerhandwerk in Frankenberg wird ebenfalls der erste Innungsbrief verliehen.
1484 Die erste Feuerordnung für Frankenberg wird erlassen.
1485 - 1501 nach mehrfachen Stadtbränden (1471, 1484) Neubau des Freiberger Doms als spätgotische Hallenkirche  
1493 Herzog Georg von Sachsen erteilt Hans und Caspar von Schönberg die volle Gerichtsbarkeit (Privilegienhoheit) über Frankenberg und Hainichen sowie allen Zubehörungen.
um 1500 Herzog Georg erlässt eine Bergordnung für den Annaberger Bergbau.
1500 Ulrich Rülein von Calw veröffentlicht „Ein nützlich Bergbüchlein“, das erste „Fachbuch“ über den Bergbau.
1502 Die Schuhmacherinnung in Frankenberg wird gegründet und erhält ihren Innungsbrief.
1502 Erstes „Bergbüchlein“ in deutscher Sprache verlegt  
1502 Errichtung der ersten Pulvermühle vor dem Freiberger Kreuztor  
1503 Einführung der Bergbelehnungsbücher im Freiberger Bergbau. Eine Zusammenstellung über die jeweiligen Besitzer der Bergwerke.
1511 - 1619 Zahlreiche Eigenlöhner und kleine Gesellschaften betreiben Bergbau am Treppenhauer, im Augrund und dem Dorf Sachsenburg  
1511 - 1517 Etliche Verleihungen von Gruben um Auerswalde, heute OT von Lichtenau  
1517 - 1518 Verleihungen von Bergwerken um Ottendorf bei Mittweida  
1512 Einführung der Naßpochwerke in Sachsen durch Siegismund von Maltitz.
1514 - 1519 Eigenlöhnerbergbau am Wolfsberg unweit von Schönborn  
ab 1514 Wieder steigende Erträge des Freiberger Bergbaus  
1515 - 1573 Verleihung verschiedener Berggebäude in und um Mittweida  
1519 Verlegung der Freiberger Münze in das heutige Schloß Freudenstein  
1525 Einführung von Schurfprämien für die Auffindung von Erzgängen im Freiberger Bergbau.
1526 - 1550 Der Bergmeister Simon Bogner forciert den Vortrieb „älterer“ Wasserlösestolln  
1529 Einführung der Bergrechnung nach Drittalen, anstatt wöchentlicher Abrechnung im Freiberger Bergbau.
1530 Herzog Georg führt das Gegenbuch als wichtigste Rechtsgrundlage in der Bergverwaltung des sächsischen Bergbaus ein.  
1530 Gründung der Privilegierten Vogelschützengesellschaft in Frankenberg.
1531 Die alte Marienkapelle am Hohen Berg (Hochwarte) wird ein Hospital.
1533 Bau des Rittergutes (heute Heimatmuseum) in Frankenberg.
1533 Einführung von Prämien für „versetztes oder verstürtztes Erz“ und somit einen Anreiz gegen die Verheimlichung von Erzfunden  
1533 Einführung der gedruckten Anschnittzettel an Stelle der Kerbhölzer für die Lohnberechnung  
1535 Aufgrund vieler tödlicher Unfälle wird das Verbot des „Feuersetzens“ im Freiberger Bergbau erlassen.
1536 Herzog Georg erlässt eine neue Bergordnung für den Freiberger Bergbau.
1536 Schaffung des „Hüttenraiteramtes“ als obersten Aufsichtsbeamten der Hütten  
1538 - 1542 Bau und Betrieb einer Heinzenkunst in einer Brander Grube  
1539 Erste evangelische Predigt in der Frankenberger Kirche.
1540 Gründung der Gnadengroschenkasse in Freiberg  
1542 Gründung des Oberbergamtes in Freiberg durch Herzog Moritz von Sachsen.
1542 Entdeckung des Silbers von Potosi auf dem südamerikanischen Kontinent – Wertverlust des im Freiberger Raumes geförderten Silbers  
1542 Neue Münzordnung durch Herzog Moritz erlassen  
1544 Der Bergmeister Simon Bogner (1500 – 1568) veröffentlicht sein Werk „Alte Berggebräuche in 218 Artikeln nach alphabetischer Ordnung“.  
1545 Kurfürst August erlässt in Annaberg eine neue Bergordnung mit Gültigkeit für das gesamte Kurfürstentum Sachsen  
1548 - 1587 Die Gewerkschaft „Heilige Dreifaltigkeit“ betreibt einen gleichnamigen Stolln mit einem Gegentrum in Sachsenburg.  
1550 Der um die Frankenberger Kirche gelegene Friedhof wird nach außerhalb der Bebauung verlegt, in den heutigen Bereich des Friedensparks.
1551 Caspar von Schönberg verstorben und in der Frankenberger Kirche beigesetzt.
1551 - 1561 Belehnungen auf etliche Goldseifenwerke zwischen Mittweida und Hainichen  
1553 Sämtliche Scheunen und Vorräte auf der Sachsenburg brannten nieder. Zur selben Zeit weilte Kurfürst August im Schloß.
1554 Verleihung einer Fundgrube auf der Mühlbacher Flur  
1555 Kurfürst August 1. gründet das Oberhüttenamt und Oberzehntenamt und baut somit die Bergverwaltung weiter aus.  
1556 Abends am 1. Oktober zwischen 5.00 – 6.00 Uhr bebte die Erde im Raum Frankenberg.
1556 Georg Agricola veröffentlicht seine zwölf Bücher über den Bergbau „De re metallica“.
1556 Verlegung der Münze aus dem Freiberger Schloß nach Dresden durch Erlass von Kurfürst August I.  
1557 - 1582 Martin Planer, Bergmeister, Bergverwalter und Oberbergmeister in Freiberg forciert den Bau neuer Kunstgezeuge, Kunstgräben und Kunstteiche und erreicht somit einen erneuten Aufschwung des Freiberger Bergbaus  
1558 Erste Wollmanufaktur wird in Frankenberg eingeführt, man fertigte „Grobgrün“ das unter dem Namen „Frankenberger Zeug“ sehr bekannt wurde.
1559 In Frankenberg wird Steinkohle aufgefunden, ist aber nicht bauwürdig.
1561 Die Gerichtsbarkeit des Amtes Frankenberg wird mit dem von Lichtenwalde verbunden.
1561 Belehnung eines Bergwerkes auf den Fluren von Langenstriegis  
1565 Christoph von Schönberg bestätigt die Artikel der Frankenberger Leinenwebergesellen.
1568 Christoph von Schönberg schenkt seiner Gattin Margaretha das Rittergut (heutiges Heimatmuseum) als Witwensitz.
1569 In einem Lehnbrief von Kurfürst August wird das Rittergut als „Mannlehen“, somit als Rittergut bestätigt.
1572 Größter Silberertrag der Freiberger Gruben innerhalb der 2. Hauptperiode mit gut 33.650 Gewichtsmark ≈ 8 Tonnen Silber und 117.924 Gulden Gesamtausbeute im Jahr 1572.  
1575 Jacob Ründig eröffnet ein Goldseifenwerk zu Ottendorf bei Mittweida  
1576 An der Pest sterben etwa 150 Einwohner von Frankenberg.
1578 Wolff von Schönberg erlässt eine Frondienstordnung für Frankenberg.
1580 Jacob Prüller betreibt ein Goldseifenwerk auf einem Feld in Ottendorf bei Mittweida  
1582 Der staatliche Erzkauf wird in Freiberg eingerichtet  
1589 Kurfürst Christian I. erlässt eine neu Bergordnung für Sachsen  
1590 Erwähnung des Auerswalder Kalkbruchs in der „Meißner Land- und Bergchronik“ von Petrus Albinus  
1595 Kurfürst Christian 2. verfügt die Abhaltung von Andachten vor der Einfahrt und die Einrichtung von Betstuben in den Huthäusern sächsischer Bergwerke.  
1609 Johann Georg Ι. erwirbt von den Schönbergs Frankenberg, Sachsenburg und Neusorge. Das Schloß Sachsenburg wird landesherrliches Kammergut. Das untere Klingbachtälchen wir mit Häusern bebaut.
1613 Gründung der Tischlerinnung in Frankenberg.
1614 Mühlenzwang für Frankenberg, es darf nur noch in der Schloßmühle zu Sachsenburg gemahlen werden.
1626 Die Pest reißt 581 Menschen in Frankenberg in den Tod.
1632 Während des 30jährigen Krieges plündern kaiserliche Truppen Freiberg, Frankenberg und Sachsenburg, dabei gerät die Sachsenburg in Brand und sämtliche Gerichts- und Lehnbücher, sowie unzählige Urkunden gehen verloren. Niedergang des Freiberger Bergbaus durch die Kriegsauswirkungen.
1633 Die Gerichtsämter Frankenberg mit Lichtenwalde und Sachsenburg mit Neusorge werden aufgehoben und zu einem neuen Amt mit Sitz in Sachsenburg vereinigt.
1633 Markscheider Balthasar Rößler erfindet den Hängekompaß  
1634 Frankenberg und Umgebung werden erneut viermal durch Kriegstruppen heimgesucht, geplündert und gebrandschatzt.
1639 Zum 30jährigen Krieg gesellt sich eine große Hungersnot in der hiesigen Gegend.
1639 und 1642 - 1643 Belagerungen Freibergs durch schwedische Truppen  
1643 Einführung der Schießarbeit Untertage im Freiberger Bergbau durch Oberbergmeister Weigel
1645 Der „Büchsenpfennig“ wird für den Bergmann zur Pflicht.
1650 Stadtansicht von Frankenberg wird von Dillich gezeichnet und stellt 233 Häuser dar.
1659 Aufstand der Freiberger Bergleute wegen Mißbrauchs ihrer Pflichtbeiträge zur Knappschaftskasse, die sogenannten Büchsenpfennige.  
1667 Dem Stadtbrand in Frankenberg fallen 40 Häuser zum Opfer.
1670 Erfindung der einmännigen Gesteinsbohrer für die Bohr- und Schießarbeit  
1675 Erste Umlegung der Zschopau bei Frankenberg zur Minderung der Hochwassergefahr.
1683 Die Wiederaufnahme des Bergbaus auf Sachsenburger Fluren erfolgt durch die Frankenberger Gewerkschaft „Reicher Segen Gottes Fundgrube“. Frankenberg erhält die Privilegien einer Bergstadt.
1685 verfasste Paul Christoph Zeidler sein „Bergmännisches Bedenken“ zur Gegend von Sachsenburg und Schönborn.  
1687 Die Freiberger Bergkommission berät über die Beschaffung von Holz für den Freiberger Bergbau und dessen Hüttenwesen.  
1691 Erste Bebauung des Gebietes der heutigen Feldstraße am Klingbachtälchen in Frankenberg.
1694 Schlimmes Hochwasser an Zschopau, Mulde und weiteren Flüssen in Sachsen. Viele Freiberger Gruben saufen völlig ab.
1695 Verleihung des auflässigen Schönborner Berggebäudes „Alte Hoffnung“ an den späteren Bergmeister von Johanngeorgenstadt Paul Christoph Zeidler.  
1701 Die Gewerkschaft „Reicher Segen Gottes Fundgrube“ beginnt unterhalb des Sachsenburger Schloßes den „Tiefen Sachsenstolln“ ins Gebirge zu treiben.  
1701 Verleihung des „Troppenauer Stolln“ an den Freiberger Kaufmann und Schichtmeister Michael Oelschlegel.  
1707 Erste Häuser der so genannten Neustadt, heute Altenhainer Straße in Frankenberg, entstehen. Das älteste bis in die Neuzeit erhaltene Gebäude wird im Rahmen einer Zivilschutzübung 1981 gesprengt.
1708 Die Generalbefahrung der Berggebäude des Sächsischen Bergbaus und die Arbeitsschichten am Sonnabend werden eingeführt.
1708

In Frankenberg entsteht die Gewerkschaft „Neuer Segen Gottes Erbstolln“ und treibt im Stadtgebiet einen Stolln ins Gebirge.

 
1710 Wird die Kartoffel als neue Nahrung für die hungernde Bevölkerung des Erzgebirges eingeführt und braucht für die Verbreitung gut ein Jahrzehnt  
1710 - 1732 Wiederaufnahme verschiedener Berggebäude um Mittweida durch Eigenlöhnergesellschaften  
1710 - 1712 Protestaktionen Freiberger Bergleute infolge schlechter Arbeitsbedingungen, Entlohnung und mangelnder Ernährung  
1713 Der amtierende Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz begründet die Forstwirschaftslehre für eine nachhaltigere Waldwirtschaft.  
1712 Beginn der Kattundruckerei in Frankenberg. Große Feuersbrunst, der etwa 300 Häuser zum Opfer fallen.
1714 Erstmalige nachweisbare Anwendung der Bohr- und Schießarbeit auf einer Grubenanlage bei Frankenberg.  
1715 Der Leipziger Handelsherr Ludwig Millich macht testamentarisch eine Stiftung für arme Bergleute in Sachsen und Böhmen.  
1721 Erlass einer neuen Feuerordnung für Frankenberg. Jeder hat seinen Schornstein zweimal im Jahr kehren und besichtigen zu lassen!
1731 Umstellung der Bergwerksabrechnungen von Floren auf Thaler.  
1731 Beginn einer weiteren Umlegung der Zschopau, diesmal in Richtung Sachsenburg.
1736 - 1739 Unruhen der Bergleute im Freiberger Revier wegen der Erhöhung der Brotpreise  
1739 - 1752 Verschiedene Verleihungen von Berggebäuden in der „Büge“ bei Schönborn  
1740 Verlegung der Zschopau im Bereich Cunnersdorf.
1748 Die Gewerkschaft „Neuer Segen Gottes Erbstolln“ nimmt den Bergbaubetrieb im „Treppenhauer Stolln“ in Sachsenburg auf.  
1749 Churfürst Friedrich August II. erlässt eine neue Stollnordnung.  
1749 Der Markscheider August Beyer veröffentlicht sein Buch „Gründlicher Unterricht von Bergbau nach Anleitung der Markscheidekunst“.  
1750 Letztes Erbbereiten im Freiberger Bergbau Bergbau auf den Gruben Himmelsfürst, Gelobt Land (Brander Revier), Neue Hoffnung Gottes zu Bräunsdorf, Unverhoffter Segen Gottes zu Oberschöna und Kühschacht zu Freiberg.
1751 In Frankenberg werden 438 Webermeister mit 130 Gesellen, etwa 1000 Spinner, Zwirner und Kämmerer, sowie 700 Webstühle gezählt!
1755 Die Chronik über Frankenberg von Archidiakonus Christian Bahn erscheint als Druck.
1756 - 1792 Das Berggebäude „Joseph und Marienzug Erbstolln“ am Schenkberg bei Sachsenburg wird durch eine Eigenlöhnergesellschaft betrieben.  
1756 - 1763 Der 7jährige Krieg ruiniert die Wirtschaft Sachsens. Bei zwei Schlachten 1762 in der Gegend um Freiberg werden viele Berg- und Hüttenanlagen zerstört.  
1758 Die Auswirkungen des siebenjährigen Krieges erreichen Frankenberg.
1761 Gründung der Innung des Töpferhandwerks in Frankenberg.
1761 Protestaktionen Freiberger Bergleute gegen Wucher bei Lebensmittel und Entlohnung mit „billiger sächsischer Währung“. Weit über 1000 Bergleute verlassen ihren Arbeitsplatz.  
1765 Gründung der Bergakademie in Freiberg. Beginn der 3. Hauptperiode des Freiberger Bergbaus.
1766 Das Schießen (Sprengen) aus dem „Ganzen“ (also des gesamten Querschnittes des Ortes) wird eingeführt.
1769 - 1782 Etliche kleinere Bergwerke werden auf den Fluren von Frankenberg und Sachsenburg temporär betrieben.  
1774 - 1789 Die Eigenlöhnergesellschaft „Hülfe des Herrn Fundgrube“ versucht den Biensdorfer Bergbau nochmals in Schwung zu bringen.  
1775 - 1792 Verleihung verschiedener Erzgänge und Stolln an das Berggebäude „Alte Hoffnung Gottes“ zu Schönborn.  
1783 Die Gerichtsämter von Frankenberg und Sachsenburg werden mit dem Amt Chemnitz vereinigt.
1785 Errichtung eines Bergmagazins in Freiberg für die Versorgung der Bergleute mit Brotgetreide im Schloß Freudenstein.  
1786 Einrichtung eines Bergstifts, ein spezielles Krankenhaus nur für Bergleute, in Freiberg durch den Wundarzt Knicker.  
1787 C. E. Gellert erfindet die "kalte" Amalgamation als Silber-Scheideverfahren ohne den riesigen Holzkohlebedarf des herkömmlichen Saigerverfahrens.  
1788 Ein Großbrand vernichtet 126 Häuser und 300 Familien werden obdachlos.
1790 Unruhen der Freiberger Bergleute wegen der schlechten Lebenslage, niedriger Löhne und immens hoher Lebensmittelpreise.
1790 - 1827 Die Eigenlöhnergesellschaft „Hülfe des Herrn Fundgrube“ nimmt das Berggebäude „Bald Glück Stolln“ zu Krumbach wieder in Betrieb.  
1794 Der Kirchturm von St. Ägidien in Frankenberg in seiner heutigen Gestalt entsteht.
1797 Der erste Spinnmaschine wird in Frankenberg aufgestellt.
1806 Erhebung des Kurfürstentums Sachsen zum Königreich durch Napoleon  
1808 Während der Napoleonischen Kriege liegen rund 5.000 Österreicher in Frankenberg und in deren Verfolgung ziehen noch einmal holländische und westfälische Truppen in Stärke von 9.000 Mann durch.
1810 Errichtung eines neuen Kalkbrennhauses zum Brennen von Kalk mit Steinkohle auf dem Auerswalder Kalkwerk.  
1813 16.645 Mann mit 2.447 Pferden werden in Frankenberg einquartiert und jedem Soldat muss ein Taler Sold gezahlt werden. 
1820 Einführung von Steinkohle zum Schmelzen an den Freiberger Hüttenwerken. Damit entfällt die Verwendung von Holzkohle endgültig.  
1823 Einführung des Schmelzens mit Koks in den Freiberger Hüttenwerken.  
1828 Die Gunnersdorfer Fähre wird durch eine Holzbrücke über die Zschopau ersetzt.
1831 Wiederaufnahme des Bergbaus in Schönborn- Dreiwerden durch eine Commungewerkschaft, an der auch die Stadt Frankenberg beteiligt war. Die Grube „Alte Hoffnung Erbstolln“ beschäftigte zu Spitzenzeiten etwa 300 Bergleute. Damit verbunden war aber auch die endgültige Betriebseinstellung im Bergbau von Frankenberg,  Sachsenburg, Biensdorf und Krumbach.
1833 Abschaffung des Frondienstes in Sachsen.
1834 Die Holzbrücke in Cunnersdorf wird durch eine eisernen Brücke ersetzt, da es sich um einen wichtigen Verkehrsweg in die aufstrebende Industriestadt Chemnitz handelt.
1834 Aufhebung der Militärbefreiung für Berg- und Hüttenleute durch das „Militärgesetz“ vom 28. Oktober 1834  
1837 Die Berggerichtsbarkeit über stillgelegte Bergwerke und deren Grundstücke geht an die Zivilgerichte über.  
1842 Die industrielle Zigarrenfertigung wird in Frankenberg aufgenommen.
1844 Erste Dampfmaschine im Freiberger Bergbau eingesetzt.
1845 In Frankenberg gibt es etwa 1000 Webstühle in privaten Kleinbetrieben.
1848/1849 Freiberger Bergleute reichen eine Petition zur Verbesserung ihrer sozialen Lage ein.  
1854 Sehr starkes Hochwasser der Zschopau, ähnlich wie 2002!
1855 Beginn der industriellen Erschließung des Ottendorfer Kalklagers durch den Einsatz von Dampfmaschinen.  
1859 Die erste Gasanstalt nimmt ihren Betrieb auf und versorgt Frankenberg mit Gas zur Beleuchtung.
1867 Das Schloß Sachsenburg wird zur Korrektionsanstalt für jugendliche Häftlinge umgebaut, dabei entsteht ein irreparabler Schaden an der wertvollen Architektur.
1868 Die Bahnlinie von Chemnitz nach Roßwein nimmt ihren Betrieb auf. in Frankenberg gibt es fünf Zigarrenfabriken mit insgesamt 800 Beschäftigten.
1868/69 Erlass des "1. Allgemeinen Berggesetzes für das Kgr. Sachsen", in diesem Zusammenhang Umwandlung des Oberbergamtes in Freiberg in das "Königlich-Sächsische Bergamt" und Aufhebung des Direktionsprinzipes  
1871 Gründung des Deutschen Reiches.
1873 Abschaffung der Silberwährung im neuen Deutschen Reich und damit verbunden der Niedergang des (Silber-) Erzbergbaus in Sachsen.
1886 Einstellung des Bergbaus bei „Alte Hoffnung Erbstolln“ zu Schönborn- Dreiwerden und damit auch Ende des Erzbergbaus in der Region Frankenberg – Mittweida.
1897 Einstellung der Kalkgewinnung im Auerswalder Werk infolge schwerer Brüche und Absaufens der tiefen Bausohle aufgrund von Raubbau in früheren Zeiten.  
1910 Einstellung der Kalkgewinnung im Kalkwerk Ottendorf wegen durch Raubbau herbeigeführter schwerer Brüche auf der Lagerstätte.  
1913 Abschluss der Stilllegungsarbeiten im Freiberger Bergbau.